Nach grandioser Aufholjagd besiegten die "Roten Teufel" Schalke 04 mit 3:2 und konnten sich bei ihren Fans für die 1:5-Schlappe vom vergangenen Mittwoch im DFB-Pokal gegen Mönchengladbach rehabilitieren.
Andreas Brehme, Trainer des 1. FC Kaiserslautern, überraschte mit der Aufstellung zweier junger Bundesliga-Debütanten: Im Tor stand der erst 20 Jahre alte Roman Weidenfeller, auf der rechten Seite spielte der 22-jährige Rainer Hauck, der sonst bei den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern in der Oberliga Südwest tätig ist. Ebenfalls unerwartet von Beginn an dabei war Mario Basler nach gerade überstandener Knochenentzündung im rechten Sprunggelenk. Auch Schalke-Trainer Huub Stevens musste sein Team im Gegensatz zum Pokalspiel beim FC St. Pauli (3:1 n.V.) umstellen: Für den gesperrten Hajto spielte van Hoogdalem, den verletzten Oude Kamphuis ersetzte Büskens.
Der 11. Spieltag auf einen Blick Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend
Das Spiel im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion begann gleich mit einem Paukenschlag: Keine Minute war gespielt, als der französische Welt- und Europameister Djorkaeff gegen den linken Pfosten des Schalker Gehäuses schoss. Das Spiel danach ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für Lautern. In der 13. Minute konnte sich Hauck auf der rechten Seite durchsetzen, seine genau getimte Flanke köpfte Klose jedoch daneben. Kaiserslautern danach nur noch durch Freistöße (Basler, Grammozis) gefährlich. In der 33. Minute zeigte sich die Offensiv-Abteilung der Schalker das erste Mal: Mpenza wird von Nemec schön frei gespielt, seinen Heber konnte Klos noch vor der Torlinie abfangen. Vier Minuten später dann die Führung für S04: Nach einer Ecke steigt Torjäger Ebbe Sand am höchsten, und konnte Weidenfeller per Kopf überwinden.
In der zweiten Halbzeit war Kaiserslautern bemüht, den Rückstand umzubiegen, Schalke blieb mit seinen Kontern aber weiterhin gefährlich. In der 56. Minute konnten die Schalker durch Tomasz Waldoch auf 2:0 erhöhen, als er einen Böhme-Freistoß mit dem Hinterkopf ins Tor verlängerte.
Brehme reagierte und brachte mit Marschall für Basler einen zusätzlichen Stürmer, um das Ergebnis noch umzudrehen. Und diese Maßnahme sollte sich auszahlen: Nach 67 Minuten pfiff Schiedsrichter Steinborn Elfmeter, als Hristov im Duell mit Waldoch zu Fall kam. Harry Koch verwandelte den Strafstoß sicher. Nur fünf Minuten später der Ausgleich für die Roten Teufel: Oliver Reck ließ eine Ecke durch die Hände gleiten, der Pole Tomasz Klos ist zur Stelle und staubt zum 2:2 ab.
Der Betzenberg bebte nun, Kaiserslautern suchte, angetrieben von einem in der zweiten Halbzeit großartig aufspielenden Djorkaeff, die Entscheidung. Und dieser Mut sollte sich auszahlen: In der 87. Minute köpfte der eingewechselte Olaf Marschall nach Djorkaeff-Flanke die nicht mehr für möglich gehaltene Führung für seine Mannschaft.
Fazit: Ein verdienter Sieg für aufopferungsvoll kämpfende "Rote Teufel" in einer dramatischen und abwechslungsreichen Partie.