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Dank Borrello: Lauterns Generalprobe glückt

FCK besiegt dänischen Tabellenführer FC Midtjylland knapp

Dank Borrello: Lauterns Generalprobe glückt

Erzielte gegen Midtjylland das Tor des Abends: Brandon Borrello.

Erzielte gegen Midtjylland das Tor des Abends: Brandon Borrello. picture alliance

Mit seiner Aufstellung gab Trainer Jeff Strasser bereits einen Ausblick darauf, welches Personal es im vorentscheidenden Duell zum Auftakt in Darmstadt richten soll. Die Zeit der großen Rotation ist vorbei, es galt der vermeintlichen ersten Elf Spielpraxis zu geben. Wie nicht anders zu erwarten war, übernahmen dabei die beiden Winterneuzugänge entscheidende Rollen. Rückkehrer Ruben Jenssen kurbelte die Offensive auf dem linken Flügel an und soll allen voran Stoßstürmer Sebastian Andersson mit Bällen versorgen.

In der Innenverteidigung liegen die Hoffnungen auf dem aus Augsburg ausgeliehenen Jan-Ingwer Callsen-Bracker. Der erfahrene 33-Jährige zeigte bei seinem Debüt auch gleich, warum Sportchef Boris Notzon lange um die Dienste des 1,88 Meter großen Norddeutschen buhlte. Gemeinsam mit dem nach längerer Verletzungspause wiedergesehenen Marcel Correia verlieh er der Abwehrkette die nötige Stabilität, ging in der Zweikampfführung voran und konnte auch in der Spielereröffnung überzeugen.

Strasser freut sich über Callsen-Bracker

Bei langen Bällen in die Spitze oder auf eine der Außenbahnen zeigte der neue Abwehrchef, dass ihm auch das Gefühl im Fuß nicht fehlt - eine taktische Variante, die zuletzt im Training einstudiert wurde und nun wohl häufiger zum Zug kommen wird. "Es ist ein einfaches Mittel um das gegnerische Pressing zu überspielen und in den Rücken der Abwehr zu kommen", erklärte Strasser. "Mit Jan-Ingwer haben wir in der Defensive neue Sicherheit gewonnen. Diese tut uns sehr gut", lobte auch Kapitän Christoph Moritz den Neuzugang. Sollte sich Callsen-Bracker auf Dauer so präsentieren und Correia, der in der Hinrunde nur zu fünf Einsätzen kam, von weiteren Verletzungen verschont bleiben, könnte ein großes Manko der Hinrunde nun der Vergangenheit angehören.

Das Zweitliga-Schusslicht aus der Pfalz gefiel aber auch im Spiel nach vorne gegen den Tabellenführer der ersten dänischen Liga. Nach Maßflanke von Borrello verfehlte Anderssons Kopfball das Tor in der 19. Minute nur knapp. In getauschten Rollen klappte es neun Minuten später dann besser: Einen langen Ball Correias nahm Andersson mit bis zur Grundlinie und legte von dort zurück auf Borrello. Der Australier, der schon in den letzten Spielen vor der Winterpause auf sich aufmerksam machten konnte, netzte kaltschnäuzig ein. Die Dänen, bei denen im zweiten Durchgang der ehemalige Niederländische Nationalspieler Rafael van der Vaart zum Einsatz kam, taten sich in der Folge gegen defensiv sicher stehende Lauterer schwer und kamen nur zu vereinzelten Abschlüssen, deren Endstation spätestens Keeper Marius Müller war.

Kompakte Defensive, aber Problem Produktion

Die defensive Kompaktheit und die Art und Weise, wie sein Team gegen den Ball spielte, hob Strasser nach Spielende positiv hervor. Das größte Verbesserungspotenzial sah der Luxemburger hingegen im Spiel nach vorne, bei nur 14 Treffern aus 18 Ligaspielen bereits vor der Winterpause das Hauptproblem. "Wir werden weiter an unserer offensiven Produktion und unserem Aufbauspiel arbeiten. Wir hatten neben dem Tor noch weitere gute Möglichkeiten. In der Liga bekommst du nicht so viele Chancen und musst diese dann eben nutzen. Hier müssen wir verschiedene Mechanismen automatisieren. Wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben", betonte Strasser. Dass der 43-Jährige gerade für die Offensive noch eine externe Verstärkung möchte ist nicht unbekannt. Ob Sportdirektor Notzon diesen Wunsch aber bereits binnen einer Woche umsetzen kann, ist noch nicht klar.

"Der Sieg gibt uns zwar keine Punkte für den Mittwoch, aber ein gutes Gefühl. Das war sehr wichtig", erläutert der Lauterer Coach mit Blick auf das Kellerduell. Mit dem neu gewonnenen Selbstvertrauen will der FCK nun in der Liga die Wende einleiten. Mit dem Rücken zu Wand stehend, ist ein Erfolg bei den sieben Zähler besser und auf dem Relegationsplatz stehenden Darmstädtern fast Pflicht. "Wenn wir das Spiel gewinnen, haben wir noch nicht den Klassenerhalt sicher, genauso sind wir bei einer Niederlage noch nicht abgestiegen. Dass das Spiel wichtig ist, muss uns aber niemand mehr erklären Es wird ein Abnutzungskampf bis zum Ende, aber den gehen wir an", verspricht Notzon.

Lesen Sie in der morgigen kicker-Donnerstagsausgabe einen ausführlichen Bericht zum Stand der Planungen des FCK für einen möglichen Abstieg in die 3. Liga.

Moritz Kreilinger

Die wichtigsten Winter-Wechsel der 2. Liga