Abgeblockt: Sebastian Reinert schirmt den Ball vor Frank Wiblishauser ab. dpa
Gegenüber dem 0:2 in Rostock änderte FCK-Coach Wolfgang Wolf seine Startelf auf zwei Positionen. Erstmals durfte der Kanadier Simpson von Beginn an auflaufen, zudem startete Daham im Sturm. Schönheim und der Gelb-Rot-gesperrte Demai räumten die Plätze.
Enorme Konstanz legte zuletzt TuS-Trainer Milan Sasic an den Tag. Vier Mal in Folge schickte der 47-Jährige die gleiche Elf aufs Feld. Doch nach der 1:2-Heimschlappe gegen Burghausen in der Vorwoche reagierte der Kroate: Sahin rückte für Langen in die Startformation.
Die Hausherren schlugen zu Beginn gleich ein enormes Tempo an. Hajnal und Simpson mit einer Doppelchance (3.) und Karadas per Kopf (7.) hatten gute Möglichkeiten, scheiterten aber allesamt an TuS-Keeper Gurski. Die Rettungstaten des 27-Jährigen wirkten zwar häufig unsicher, erfüllten aber nichtsdestotrotz ihren Zweck.
Auch wenn der Druck der Wolf-Elf nach einer Viertelstunde nachließ, blieb der Absteiger zunächst gefährlicher. Doch Daham schob den Ball nach einer Energieleistung gegen Ziehl und Sukalo aus kurzer Distanz neben den rechten Pfosten (21.) und Ouattara platzierte einen Kopfball neben das Tor, so dass es beim torlosen Unentschieden blieb.
Der 5. Spieltag
Erst der frecher werdende Außenseiter aus Koblenz sorgte für Zählbares. Scheiterte Sahin in der 34. Minute noch an FCK-Schlussmann Macho, machte es Sukalo vier Minuten später besser. Einen Wiblishauser-Freistoß aus dem Mittelkreis ließ die komplette Lauterer Hintermannschaft passieren, Sukalo lauerte vor dem Tor und setzte die Kugel direkt über Macho hinweg ins Netz (38.).
Von dem Schock erholten sich die Hausherren bis zur Pause nicht und mussten sogar noch einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Einen Eckball wehrte Keeper Macho zu kurz ab, Ziehl nahm das Leder mit der Brust an und schlenzte es über den Kopf von Hajnal hinweg unter die Latte des Tores (45.). Ein besonderer Treffer für den 28-Jährigen, schließlich stand Ziehl von 1995 bis 2002 selbst beim FCK unter Vertrag und lief auch drei Mal in der Bundesliga auf.
Mit gleichem Personal starteten beide Teams in den zweiten Durchgang, in dem Koblenz direkt die erste Möglichkeit hatte. Sahin kurvte unbedrängt durch die FCK-Hälfte, setzte den Schuss aus 20 Metern nur knapp neben den rechten Pfosten (46).
Doch ein Eigentor von eben jenem Sahin leitete im Anschluss die Wende ein. Eine von zahlreichen gefährlichen Hereingaben von Hajnal lenkte der Ex-Cottbuser per Kopf ins eigene Netz (48.).
Mit dem Anschlusstreffer, dem ersten Lauterer Tor der laufenden Saison in einer zweiten Hälfte, brachen im Fritz-Walter-Stadion alle Dämme. Die frenetisch angefeuerten Hausherren erzeugten ähnlichen Druck wie zu Beginn der ersten Hälfte, nutzten nun aber die Chancen besser. Im Mittelpunkt des rot-weißen Wirbels fand sich der 22-Jährige Bohl wieder, der erst in der 53. Minute für Riihilahti ins Spiel kam. Innerhalb der ersten acht Minuten seines Einsatzes drehte Bohl die Partie mit zwei Toren komplett. Zunächst köpfte er einen Hajnal-Eckball ein (56.), dann nutzte er die Verwirrung in der TuS-Hintermannschaft per Flachschuss zum 3:2 (61.).
Der eingewechselte Doppelpack: Steffen Bohl im Zentrum des FCK-Jubels. dpa
Beim FCK war nun die nötige Lockerheit da, so dass sich fast zwangsläufig weitere Chancen ergaben. Daham scheiterte zunächst an Gurski (64.), behielt im folgenden Angriff aber die Ruhe und traf aus einer Überzahlsituation heraus zum 4:2 (64.)
Milan Sasic reagierte, stellte sein Team um und brachte mit Langen und Olumide zwei neue Offensivkräfte. Die Maßnahmen zeigten Wirkung, Koblenz stabilisierte sich und kam noch einmal heran. Einen flachen Grenier-Freistoß lenkte Dzaka unhaltbar für Macho ins Tor (84.)
In der Schlussphase drängte Koblenz noch auf den Ausgleich, gefährlich wurde es aber vor dem Tor von Gurski. Die eingewechselten Halfar (90.) und Lexa (90., 90.+1) hatten die vorzeitige Entscheidung auf dem Fuß, scheiterten aber allesamt an einem gut aufgelegten TuS-Keeper, der die Niederlage dennoch nicht verhindern konnte.
Nicht unverdient drehten die Lauterer die Partie und fuhren den 16. Zweitliga-Heimsieg in Folge ein. Für den Absteiger geht es nun darum, in der Partie bei Unterhaching den Kontakt zur Spitze zu halten, während die TuS vor dem Duell mit Kickers Offenbach eher den Blick nach unten richten dürfte.