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Im Siebenmeterwerfen: Kiel gewinnt zum 13. Mal den Supercup

"Ein unglaubliches Spiel"

Im Siebenmeterwerfen: Kiel gewinnt zum 13. Mal den Supercup

Hart angepackt: Kiels Patrick Wiencek (li.) nimmt Juri Knorr in die Mangel.

Hart angepackt: Kiels Patrick Wiencek (li.) nimmt Juri Knorr in die Mangel. IMAGO/Eibner

Auch ohne die abgewanderten Weltstars Niklas Landin und Sander Sagosen hat der THW Kiel zum 13. Mal den Supercup gewonnen und dabei einen besonderen Siegrekord aufgestellt. Der amtierende deutsche Meister setzte sich am Mittwochabend in Düsseldorf gegen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen mit 4:3 im Siebenmeterwerfen durch und feierte als erstes Team in der 30-jährigen Geschichte des Wettbewerbes den vierten Triumph in Serie. Nach 60 Minuten hatte es 33:33 (16:16) gestanden.

Vor 9620 Zuschauern waren Rückraumspieler Harald Reinkind und Kreisläufer Patrick Wiencek mit jeweils acht Toren beste Werfer bei den Kielern, die auf vier verletzte Stützen verzichten mussten. Neben Abwehrchef Hendrik Pekeler und Rückraumspieler Steffen Weinhold fehlten auch die Neuzugänge Vincent Gérard und Eduardo Gurbindo.

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Erfolgreichste Löwen-Schützen waren Kreisläufer Jannik Kohlbacher mit sieben Toren und Rechtsaußen Patrick Groetzki (6). Überragender Mann war aber Torwart David Späth. Der U-21-Weltmeister bot zwischen den Pfosten eine Weltklasseleistung.

Spannendes Spiel

In einer ausgeglichenen Startphase konnte sich keiner der Rivalen absetzen. Kiel legte vor, die Löwen glichen aus. So ging es bis zum 9:9. Doch dann leisteten sich die Mannheimer einige Fehlwürfe, sodass der THW mit einem 4:0-Lauf innerhalb von gut vier Minuten davonzog.

Erheblichen Anteil daran hatte Torwart Tomas Mrkva. Der 34-Jährige, der in dieser Saison mit dem Franzosen Gérard das Kieler Torhüter-Gespann bildet, zeigte in dieser Phase einige Glanzparaden und avancierte im dramatischen Siebenmeterwerfen mit zwei gehaltenen Bällen zum Matchwinner.

Mit zunehmender Spielzeit hatte aber auch sein Gegenüber Späth, der im Sommer mit der deutschen U21-Auswahl Weltmeister wurde, immer mehr zu seiner Form gefunden. Eine Minute vor der Pause schaffte der Pokalsieger wieder den Ausgleich zum 16:16.

Nach dem Wechsel setzte sich der offene Schlagabtausch fort. Kiel suchte den Erfolg vornehmlich aus dem Rückraum oder über den Kreis. Bei den Löwen lief wie gewohnt viel über Regisseur Juri Knorr, der aus dem Spiel heraus allerdings nur wenig Torgefahr entwickelte. Dafür waren Kohlbacher und Groetzki stetige Unruheherde.

Siebenmeter-Drama

Prägende Figuren auf dem Parkett blieben die beiden Torhüter, die weiter mit etlichen Glanztaten aufwarteten und sich ein hochklassiges Fernduell lieferten. Mitte der zweiten Halbzeit war die Partie beim 25:25 weiterhin offen - und blieb es bis in die dramatische Schlussphase hinein.

Ich hätte es zumachen müssen, das ärgert mich.

Juri Knorr von den Rhein-Neckar Löwen

In der letzten Minute überschlugen sich noch einmal die Ereignisse. Erst entschärfte der zweite Löwen-Keeper Joel Birlehm einen Siebenmeter von Reinkind, dann scheiterte Knorr mit einem Strafwurf an Mrkva. So jubelte am Ende der THW.

"Ein unglaubliches Spiel mit vielen Höhen und Tiefen. So kann man in die Saison starten", sagte Kiels Nikola Bilyk bei Dyn: "Wir sind vielleicht der glückliche Sieger heute. Aber das gibt ein gutes Gefühl." Löwen-Trainer Sebastian Hinze haderte derweil: "Die Dinger am Ende müssen wir nutzen. Es ist ein verlorener Pokal." Knorr meinte: "Ich hätte es zumachen müssen, das ärgert mich."

Statistik:

THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen 37:36 (33:33, 16:16) n.S.
Tore: Reinkind (8), Wiencek (8), Bilyk (6), Ekberg (3), Wallinius (2), Ellefsen a Skipagötu (2), Johansson (2), Dahmke (1), Överby (1) für Kiel
Groetzki (7), Kohlbacher (7), Lindenchrone (5), Knorr (4), Davidsson (3), Ahouansou (2), Zacharias (2), Jacobsen (1), Vest Kirkelokke (1), More (1) für Rhein-Neckar

dpa, sid

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