Die sportliche Bilanz von Bayer 04 in der Liga ist alarmierend. Fünf Punkte aus sieben Spielen entsprechen nicht ansatzweise den Leverkusener Ansprüchen, die sich oberhalb von Platz 5, Platz 4 oder gar Platz 3 bewegen. Und auch die Darbietungen auf dem Platz würden den Klub-Verantwortlichen genügend Argumente liefern, um einen Trainerwechsel nach außen gut verkaufen zu können.
Doch zu einem solchen haben sich Fernando Carro und sein Geschäftsführer-Kollege Simon Rolfes nach langen Beratungen am Sonntagvormittag nicht entschließen wollen. Obwohl Anspruch und Wirklichkeit weit auseinanderklaffen. "Wir sind alle maximal unzufrieden. Wir werden die Situation klar, aber auch in Ruhe analysieren und gemeinsam nach Lösungen suchen, die uns zurück zu Stabilität und Erfolg führen werden", erklärte Rolfes.
Ein absolutes Bekenntnis zu Seoane, dessen Qualitäten weiterhin grundsätzlich geschätzt werden, wollten die Bosse jedoch nicht abgeben, auch wenn die Tendenz aus unterschiedlichen Gründen dahin geht, mit dem 43-Jährigen weiterzumachen. So antwortete Rolfes auf die Frage, ob Seoane auch beim nächsten Spiel der Werkself in zwölf Tagen in München auf der Leverkusener Trainerbank sitzen werde: "Das ist unsere Intention."
Ein Hintertürchen haben sich Rolfes und Carro damit zumindest offengelassen. Denn ein glasklares Ja zum Trainer ohne Wenn und Aber ist dies nicht. Zwischen Absicht und tatsächlichem Handeln kann aber eben noch ein Unterschied bestehen, sodass die Erklärung nicht in Stein gemeißelt ist. Die Bosse werden die Länderspielpause nutzen, um Gespräche zu führen - mit dem wackelnden Seoane.
