Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Es war das Spiel der fußballerischen Handwerker und nicht der Tag der Techniker. Die ängstlichen Wolfsburger witterten zu spät ihre Chance gegen den angeschlagenen, stark ersatzgeschwächten KSC, der dank einer ordentlichen Anfangsphase verdient eine Serie von fünf Spielen ohne Bundesliga-Sieg beendet hat. Ohne die drei Stürmer Gilewicz (Länderspiel), Dundee und Kirjakow (beide verletzt) mußte KSC-Trainer Winfried Schäfer die Aufgaben neu verteilen. Häßler, mit allen Freiheiten ausgestattet, rückte fast bis in die Spitze vor. Wittwer, für den verletzten Ritter eingesetzt, agierte als klassischer Ausputzer in seinem zweiten Saisonspiel. Der etatmäßige Libero Hengen wurde ins Mittelfeld vorgezogen. Mit Krauss kam ein weiterer Defensivmann für den verletzten Ritter in die Mannschaft. Daß bei der Vielzahl der personellen und taktischen Änderungen Sand im Getriebe des KSC-Spiels war, ist so überraschend nicht. Daß sich Wolfsburg (mit Deering für Reyna/ Länderspiel) unter diesen Voraussetzungen in erster Linie auf (schlechte) Defensivarbeit konzentrierte, überraschte umso mehr. Hatte Régis bei seinem ersten Bundesligator per Kopf nach Wück-Ecke alle Freiheiten, so warf ein hanebüchener Fehler von Ratke den Aufsteiger mit dem 2:0 durch Schepens schon nach 24 Minuten aus dem Rennen. Folgerichtig wurde Ratke wenig später ausgewechselt. Für ihn kam der ebenfalls enttäuschende Stürmer Tyszkiewicz und mußte Präger zurück ins Mittelfeld, wo er im Duell mit Schepens kaum noch zur Geltung kam. Die Probleme im Karlsruher Aufbauspiel personifizierte Thomas Häßler. Obwohl Kryger dem Nationalspieler viel Raum ließ und kein ernsthafter Bewacher war, verstand es Häßler nicht, den Rhythmus zu bestimmen, erzielte mit Einzelaktionen keine Wirkung, spielte entweder zu spät oder zu ungenau ab. Da auch Keller und Wück auf den Außenbahnen die meisten Bälle verstolperten, war ein geordnetes Aufbauspiel nicht möglich und konnte sich Mittelstürmer Schroth, trotz aller Bemühungen, nicht in Szene setzen. Produktives kam in der Offensiv-Abteilung nur von Hengen. Verlassen konnte sich der KSC nur auf seine "Handwerker". Wittwer räumte bei den seltenen Vorstößen der Wolfsburger sicher ab, Metz beherrschte Meissner und schaltete gelegentlich recht effektiv den Vorwärtsgang ein, Régis setzte sich gegen Präger, dann gegen Tyszkiewicz und vor allem beim 1:0 wirkungsvoll durch, Schepens waren einige Stockfehler angesichts seines großen Laufpensums nachzusehen. Pfiffe gab's am Ende für beide Teams.