Kampf war Trumpf: Hajnal steigt robust gegen VfB-Kapitän Meira ein. dpa
KSC-Trainer Edmund Becker konnte nach dem deftigen 0:3 in Leverkusen wieder auf Spielmacher Hajnal zurückgreifen, Iashvili musste weichen. Im Sturm erhielt Freis für den zuletzt glücklosen Kapllani den Vorzug. Nur eine Änderung nahm VfB-Trainer Armin Veh gegenüber dem 1:0 gegen Duisburg vor: Mittelfeldspieler Khedira meldete sich nach seinem Außenbandanriss im rechten Sprunggelenk zurück, Farnerud musste auf der Bank Platz nehmen.
Die Zuschauer im ausverkauften Wildparkstadion bekamen in der Anfangsphase viel Kampf und Leidenschaft geboten, auf fußballerische Leckerbissen mussten sie allerdings verzichten. Zu hektisch waren die Aktionen auf beiden Seiten, die Bemühungen in der Offensive wurden meist überhastet abgeschlossen. Der VfB kam nach Fehlern in der KSC-Hintermannschaft von Aduobe und Franz dennoch früh zu zwei sehr guten Chancen, Gomez (6.) und Marica (9.) fanden aber zweimal im glänzend reagierenden Torwart Miller ihren Meister.
Meisterlich war ansonsten vor allem der Auftritt der Stuttgarter nicht. Viele Passungenauigkeiten und leichte Ballverluste ließen das Angriffsspiel der Schwaben stocken, Gomez und Marica hingen in der Luft. Aber auch auf der anderen Seite sah das Angriffsspiel nicht besser aus. Görlitz versuchte über die rechte Seite zwar immer wieder anzuschieben, insgesamt agierte der Aufsteiger aber viel zu umständlich und ebenso wenig zielstrebig.
Der 4. Spieltag
So dauerte es bis kurz vor dem Pausenpfiff, bis Karlsruhe ein erstes richtiges Lebenszeichen abgab. Freis bediente Timm, dessen Drehschuss VfB-Torwart Schäfer aber per Fußabwehr klären konnte.
Stuttgart startete besser in Durchgang zwei und kam erneut früh zu zwei guten Chancen. Khedira scheiterte mit einem Drehschuss aus halbrechter Strafraumposition an Miller (49.), der auch eine Freistoßflanke von Pardo mit den Fingerspitzen über die Querlatte lenkte (53.). Vom KSC war bis dahin nichts zu sehen, doch dann schlugen die Badener mit einem blitzsauberen Konter eiskalt zu. Carnell wechselte geschickt die Seite, der Pass erreichte Timm. Der bediente Hajnal im Strafraum und brachte den Spielmacher so in Position. Der Ungar behielt die Nerven und schoss den Ball an Schäfer vorbei ins linke untere Eck (54.).
Feierlaune: Timm, Torschütze Hajnal und Eichner (v.l.) kosten den Derby-Sieg aus. dpa
Der VfB blieb eine Antwort auf den Rückstand schuldig. Das Spiel nach vorne war Stückwerk, wenig durchdacht und auch ohne den richtigen Zug zum Tor. Armin Veh reagierte nach einer guten Stunde und brachte mit Ewerthon einen frischen Stürmer, der sich zumindest mit einer Torchance einführte (68.). Dem deutschen Meister lief die Zeit davon, ein frecher Heber von Hajnal hätte fast die Entscheidung bedeutet (81.). Nachdem Gomez von Eggimann touchiert im Strafraum zu Fall kam, blieb die Pfeife von Schiedsrichter Merk stumm. Der VfB blies noch einmal zur Schlussoffensive, wurde aber nicht mehr belohnt. Vor allem Ewerthon hatte das 1:1 auf dem Fuß, jagte aber erst die Kugel über das Tor (83.) und hob in der letzten Minute nach einer Glanztat von Miller - der hatte gegen Hitzlsperger geklärt - den Ball am KSC-Gehäuse vorbei.
Im nächsten Spiel nach der Länderspielpause tritt der Karlsruher SC in Wolfsburg nach dem Derby-Sieg mit breiter Brust an. VfB Stuttgart muss gegen Cottbus Farbe bekennen.