Bundesliga

SPIELBERICHT

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Der Grippe-Virus hatte auf beiden Seiten zugeschlagen: Bei Karlsruhe fehlten aus der erhofften Aufstellung Schuster und Kirjakow, bei Rostock Weilandt. Für Schuster stellte Trainer Schäfer Ritter auf die rechte Abwehrseite gegen Hansa-Stürmer Barbarez, für Kirjakow stürmte der junge Schroth (22). Schroth wurde den Ansprüchen jedoch genauso wenig gerecht, wie Hofschneider, der Weilandt im halbrechten Mittelfeld ersetzte.

Die Impulse im Spiel der Gäste gingen von Beinlich und Ziemer aus. Beinlich legte im halblinken Mittelfeld ein riesiges Laufpensum zurück, beeindruckte als Staubsauger vor der Abwehr ebenso wie im Spielaufbau. Trainer Pagelsdorf hatte Ziemer in die zentrale Position hinter die Spitzen beordert, wo der Ex-Mainzer sein Können phasenweise aufblitzen ließ. Vor allem dann, wenn weder Fink noch Tarnat, die sich mit der Bewachung abwechselten, in seiner Nähe waren.

Wie gefährlich die Rostocker sein können, bewies die Szene in der 21. Minute, als Ziemer erstmals seinen Bewachern enteilte und Barbarez gut in Szene setzte, der mit seinem Schuß jedoch genauso an KSC- Schlußmann Reitmaier scheiterte wie Ziemer beim Nachschuß.

Das Spiel litt auf beiden Seiten unter den schwachen Angriffsreihen. Weder Dundee und Schroth bei Karlsruhe, noch ihre Gegenüber Akpoborie und Barbarez erwiesen sich in der Chancenverwertung als sicher. Das lag zum einen an der Rostocker Dreier-Kette (Rehmer, Zallmann, Gansauge), die ihrem Team nicht nur in der Luft die Hoheit sicherten. Zum anderen an den Mängeln im Karlsruher Spielaufbau.

Keller war von der rechten Außenbahn nach innen gerückt, um zusammen mit Tarnat das KSC-Spiel anzukurbeln, was beiden jedoch nicht so recht gelang. Hinzu kam, daß über die Außenbahnen (Wück/ Krauss auf der linken Seite, Carl rechts) viel zu wenig Offensivdruck ausgeübt wurde. Hier hatte Rostock einen klaren Vorteil: Yasser schaltete sich auf der rechten Seite immer wieder ins Spiel nach vorne ein, ohne die Defensive aus den Augen zu verlieren.

Karlsruhe glaubte sich nach der Führung durch den Handelfmeter und dem Platzverweis von Zallmann in trügerischer Sicherheit, hielt aber in der Schlußphase trotz Überzahl dem Druck der Gäste nicht mehr stand. Ausschlaggebend dafür war eine unerklärliche Nervosität, gepaart mit Abstimmungsschwierigkeiten in der Abwehr, die die heranstürmenden Baumgart, Akpoborie und Barbarez nicht zu bremsen vermochte.

Es berichten Wolfgang Tobien und Michael Ebert