Karlsruhes Coach Alois Schwartz nahm im Vergleich zum 0:0 in Lotte zwei Änderungen vor: Für den verletzten Stammtorwart Uphoff (Beckenquetschung) rückte Sven Müller zwischen die Pfosten. Routinier Fink stürmte für Sararer.
Auch Osnabrücks Trainer Daniel Thioune tauschte zweimal Personal: Gegenüber dem 2:0 gegen Halle kehrten Blacha (nach Gelbsperre) und Susac in die Startelf zurück, Danneberg und Pfeiffer mussten auf der Bank Platz nehmen.
"Wenn du oben stehst, willst du dort auch bleiben", hatte VfL-Trainer Daniel Thioune vor dem Spiel erklärt, entsprechend konzentriert begann der Spitzenreiter in Karlsruhe. Dennoch näherte sich der KSC durch Roßbach (5.) und Stiefler (7.) bedrohlich an, ehe Amenyido ein erstes Lebenzeichen der Gäste abgab (8.). In der Folge hatte der KSC optische Vorteile, doch Osnabrück störte mit aggressivem Pressing den Spielaufbau. Es wurde hektischer, beide Teams vernachlässigten das Spiel mit dem Ball. So dauerte es bis zur 42. Minute, als VfL-Torwart Körber eine Volleyabnahme von Pisot entschärfen musste und kurz später Fink aus spitzem Winkel für Gefahr sorgte. Auf der Gegenseite zischte ein Trapp-Freistoß um Zentimeter am KSC-Gehäuse vorbei (45.). Stiefler hätte mit dem Pausenpfiff für das 1:0 sorgen müssen, doch er erwischte kurz vor dem Tor den Ball per Kopf nicht.
3. Liga, 26. Spieltag
Kurz nach der Pause durfte Karlsruhe dann doch jubeln. Fink hatte zielgenau per Flanke Pourié gefunden, der in halblinker Strafraumposition den Ball aus elf Metern mit vollem Risiko aus der Drehung im VfL-Gehäuse versenkte. Die Antwort der Lila-Weißen blieb zunächst aus, Fink hätte für die Schwartz-Elf gar erhöhen können (58.). Osnabrück nutzte einen Standard, um ins Spiel zurückzukommen: Nach einer Ecke stand Engel völlig blank und drückte den Ball nach einer Susac-Verlängerung in die Maschen (66.).
Nach dem Ausgleich waren die Spielanteile gleichverteilt, es roch nach einem Remis. Doch Gordon war nach einer Ecke per Kopf zur Stelle, Gegenspieler Engel hatte zuvor Gordons Arm ins Gesicht bekommen und war zu Boden gegangen. Nach dem 2:1 für den KSC versuchte es der Spitzenreiter mit dem Mut der Verzweiflung, wurde aber nicht belohnt. In der Nachspielzeit kratzte Gordon einen Alvarez-Schuss in allerhöchster Not und auf der Linie stehend weg, das Schiedsrichtergespann sah die Kugel nicht komplett hinter der Linie und ließ weiterspielen (90.+4).
Karlsruhe hat am Freitag (19 Uhr) das kriselnde Uerdingen zu Gast. Osnabrück muss die Niederlage beim KSC am Samstag (14 Uhr) gegen Zwickau verdauen, das mit VfL-Rekordspieler und Ex-Trainer Enochs an die Bremer Brücke kommt.