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Karlsruhe - Freiburg 1:2 | Streichs Eingreifen fruchtet

Testspiel am Donnerstag

Streichs Eingreifen fruchtet: Freiburg gewinnt Test in Karlsruhe

Am höchsten gestiegen: Keven Schlotterbeck kommt zum Kopfball.

Am höchsten gestiegen: Keven Schlotterbeck kommt zum Kopfball. imago images/Eibner

In Abwesenheit der Nationalspieler schickte SC-Coach Streich einige Spieler aus der zweiten Reihe von Beginn an ins Rennen, von denen sich einer gleich in die Torschützenliste eintrug: Burkart köpfte eine von Haberer abgelegte Flanke zur frühen Führung ein (7.). "Das frühe Tor war absolut konsequent und folgerichtig, wir haben nicht so richtig Zugang zu diesem Spiel gefunden", haderte KSC-Coach Eichner nach Abpfiff. Zwar hatte sein Team kurz darauf durch Kother (10.) eine große Ausgleichsmöglichkeit, doch Freiburg blieb im ersten Durchgang klar tonangebend und hatte durch Sildillia (15.), Grifo (17.), Haberer (19.) und Burkart (22.) weitere aussichtsreiche Chancen.

Verdient fiel daher auch nach einer guten halben Stunde der zweite Freiburger Treffer durch Kübler, der auf der ungewohnten linken Seite auflief - was den etatmäßigen Rechtsverteidiger nicht davon abhielt, nach feinem Schnittstellenpass von Keven Schlotterbeck auf 2:0 zu stellen (31.). "Das war gut. Er hat sich fußballerisch verbessert, spielt jetzt offensiver und hat auch in der Liga gegen Augsburg schon getroffen", lobte Streich den Torschützen. Ein weiterer Hintergrund des "Seitenwechsels": Der 19-Jährige Sildillia sollte 90 Minuten auf der rechten Seite bekommen, die er bereits beim 1:1 gegen Leipzig in der Liga besetzt hatte, als neben Langzeitausfall Schmid auch Kübler wegen eines Infekts gefehlt hatte.

16-Jähriger Sihlaroglu sorgt für Belebung

Unmittelbar nach Küblers Treffer wechselte Eichner bereits viermal, brachte unter anderem den jungen Innenverteidiger Irorere ("Er macht einige Dinge richtig gut, in anderen Situationen merkt man noch sein Alter") und Neuzugang van Rhijn ("Das war sehr anständig von ihm, er spricht sehr viel und tut der Mannschaft gut").

Nach dem Seitenwechsel hatte Eichners Team seine beste Phase - auch dank des erst 16-Jährigen Sihlaroglu, der zur Halbzeit eingewechselt wurde und sich gleich mit einer guten Gelegenheit einführte (49.). "Man hat bei ihm keinen Unterschied zu den anderen Spielern festgestellt", lobte Eichner. Ein weiteres Eigengewächs sorgte kurz darauf für den Karlsruher Anschlusstreffer: Kother scheiterte nach einem Solo zunächst noch an Uphoff, köpfte die anschließende Ecke von Wanitzek aber zum 1:2 ein (54.).

Streichs Eingreifen fruchtet

Nach einem weiteren KSC-Angriff kurz darauf wurde Streich an der Seitenlinie laut, gab seinen beiden Sechsern Eggestein und Haberer unmissverständliche Kommandos. "Max, organisier das mal. Janik, stellt mal richtig auf und spielt mal wieder", forderte der Chefcoach. Und tatsächlich: Freiburg erlangte daraufhin die Spielkontrolle zurück, agierte mit deutlich besserer Struktur und ließ kaum noch Chancen der Karlsruher zu. Stattdessen hatten Grifo (57.), Leopold (81.) und Haberer (90.+1) weitere Gelegenheiten, um für den Bundesligisten zu erhöhen. "Manche Situationen hätten wir besser ausspielen müssen", sagte Streich auch mit Blick auf die erste Hälfte.

Insgesamt war der SC-Coach mit dem Auftritt seines Teams zufrieden. "Ich sehe immer was, wenn ich die Jungs spielen sehe und kann daraus Erkenntnisse gewinnen, die man natürlich aber auch nicht überbewerten darf", sagte er im Gespräch mit dem kicker nach Abpfiff. So konnten beispielsweise die Innenverteidiger Heintz und Keven Schlotterbeck, die bisher in der Saison kaum zum Zug kamen, wieder Einsatzminuten sammeln.

Lob für Talente Burkart und Weißhaupt

"Sie waren total engagiert, bringen sich ein, wollen gewinnen, arbeiten alles ab, damit bin ich total zufrieden", sagte Streich über die beiden Abwehrspieler. Auch mit den Auftritten der beiden im Sommer zu den Profis beförderten Offensivtalenten Burkart und Weißhaupt war der 56-Jährige einverstanden: "Nishan hat es vorne drin gut gemacht, hat sich gewehrt, ist wahnsinnig viel gelaufen und gut angelaufen", so Streichs Urteil über Burkart. Weißhaupt, der am Wochenende wegen eines Infekts noch im Bundes- und Drittligakader des SC gefehlt hatte und daher die Reise zur U-20-Nationalmannschaft absagte, hatte teilweise Probleme mit dem Zugriff in den direkten Duellen, Streich sah aber auch bei ihm "fußballerisch gute Aktionen".

Alles in allem sah der Trainer des Bundesligadritten "einen guten Test gegen eine gute Mannschaft vom KSC. Einige Jungs haben jetzt mal wieder 90 Minuten in den Beinen. Das ist wichtig". Nach der Regenerationseinheit am Freitag wartet ein freies Wochenende und am kommenden Mittwoch noch mal ein freier Tag auf die SC-Profis, die dann erst am Sonntag wieder im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt gefordert sind.

Carsten Schröter-Lorenz/mib