Karlsruhes Trainer Markus Kauczinski mischte seine Startelf nach der 0:2-Derby-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern kräftig durcheinander und brachte gleich vier Neue: Gordon, Park, Alibaz und Hennings spielten für Klingmann, Torres (Rot-Sperre), Mauersberger und Micanski.
Auf der anderen Seite beließ es Aalens Coach Stefan Ruthenbeck bei einer Änderung: Im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen 1860 München hütete Bernhardt anstelle von Fejzic (Bank) das Tor.
Nach kurzer Abtastphase ergriffen die Karlsruher die Initiative und erspielten sich bei sommerlichen Rahmenbedingungen in einer tempoarmen Partie klare Feldvorteile. Gegen tief stehende Aalener war der KSC die agilere und folglich auch gefälligere Mannschaft, nur fehlte es vorne an zündenden Ideen. Bei den Hausherren kam der finale Pass schlichtweg nicht an.
Der 10. Spieltag
VfR-Schlussmann Bernhardt war dennoch mehrfach gefordert, denn nach ruhenden Bällen wurde es brenzlig - Kempe (9., 11.) und Gulde (16.) setzten erste Ausrufezeichen, ehe Hennings mit einer Volleyabnahme nach einer Ecke Bernhardt zu einer Glanzparade zwang (19.). Kurz darauf wurde es dann aus dem Spiel heraus erstmals aufregend, als Alibaz im Sechzehner freistehend neben das Tor schlenzte (23.).
Im Allgemeinen verkauften sich die Aalener jedoch defensiv durchaus ordentlich. Der VfR stand dicht gestaffelt und verstand sich darauf, die badischen Angriffe meist im Keim zu ersticken. Offensiv präsentierten sich die Gäste aber erschreckend schwach. Im gesamten ersten Durchgang tauchten sie nicht einmal wirklich gefährlich vor KSC-Keeper Orlishausen auf. Weil auf der Gegenseite bis auf Valentinis verunglückte Flanke (29.) und Alibaz' direkten Freistoß (41.) - beide Male war Bernhardt zur Stelle - aber ebenfalls nichts Zwingendes heraussprang, ging es in diesem Spiel, das auf überschaubarem Niveau stattfand, letztlich torlos in die Kabinen.
KSC bleibt vor dem Tor glücklos - Aalen zeigt sich clever
Badisch-schwäbisches Ringen: Yabo (oben) im Duell mit Weiß. picture alliance
Ruthenbeck reagierte auf die schwache Offensivdarbietung seiner Elf und brachte Quaner für Weiß zum zweiten Durchgang. Der 23-Jährige konnte das Angriffsspiel seiner Elf trotz offensichtlicher Einsatzbereitschaft allerdings nichts beleben. Die besseren Möglichkeiten boten sich weiterhin dem KSC - Park (49.) und Yabo (52.) setzten die ersten Akzente nach Wiederanpfiff. In der 63. Minute ergab sich urplötzlich für Aalens Junglas die dicke Chance, doch Orlishausen wehrte den verdeckten 15-Meter-Schuss des 25-Jährigen gerade noch ab und verhinderte Schlimmeres.
Die Begegnung war in Durchgang zwei lebhafter, aber auch nickeliger. Die Zweikampfhärte nahm zu, zahlreiche Unterbrechungen waren die Konsequenz. Kauczinski gefiel das nicht, der KSC-Coach versuchte seinem Team neue Impulse zu geben und brachte zuerst Micanski (für Hennings, 65.) und etwas später Meffert (für Alibaz, 78.). Die Badener wollten die drei Punkte und damit ihrer Negativserie von zuvor drei Niederlagen in Serie ein Ende bereiten. Diesem Vorhaben stand der VfR und dessen Torhüter Bernhardt im Weg: So parierte der gebürtige Karlsruher gut bei Valentinis direktem Freistoß (79.).
Die Schlussphase war gezeichnet von drängenden Gastgebern, die jedoch zu hastig agierten und das VfR-Bollwerk folglich auch nicht knacken konnten. Aalen spielte gegen Ende clever und brachte das 0:0 und damit den Punkt sicher über die Runden.
Den KSC erwartet am kommenden Samstag ohne dann dann Gelb-gesperrten Peitz das schwere Auswärtsspiel am Millerntor beim FC St. Pauli, Aalen empfängt tags zuvor Eisern Union.