Für beide Teams ging es nur noch darum, ihre Plätze in der Gruppe zu verteidigen - was letztlich nur Juve gelingen sollte. Die Alte Dame trat mit einem Rumpfaufgebot auf, immerhin schaffte es Chiesa nach monatelanger Verletzungspause wieder in den Kader. Paris musste ohne den gesperrten Neymar klarkommen, was dem französischen Starensemble weniger gut gelang.
Den deutlich besseren Start erwischte nämlich Juve, das PSG aggressiv presste und den Ball immer wieder im Zentrum eroberte. Nutznießer davon war Kostic, der dadurch zu Beginn häufig viel Platz auf der linken Seite hatte. Nach acht Minuten landete eine Hereingabe des ehemaligen Frankfurters über Umwege bei Locatelli, der aus 20 Metern nur knapp rechts vorbei schoss.
Champions League, Gruppe H
PSG versuchte über Ballbesitzphasen ins Spiel zu finden, ging jedoch in der Folge eines Ballgewinns in der Hälfte Juves früh in Führung. Messi setzte Mbappé halblinks ein - und der Franzose zeigte seine ganze Klasse: Erst ließ er Gatti und dann Locatelli stehen, ehe der wohl bestbezahlteste Spieler der Welt aus 18 Metern mit Hilfe des rechten Innenpfostens für das 1:0 sorgte (13.).
Juve braucht zu viele Chancen, belohnt sich aber dennoch
Juve war um eine schnelle Antwort bemüht, Locatelli versuchte es erneut aus der Distanz, schlenzte die Kugel aber knapp am rechten Pfosten vorbei (18.) - ebenso Cuadrado (22.). Trotz der Führung wirkte PSG etwas leidenschaftslos und schien das Spiel nicht allzu ernst zu nehmen. Juve hingegen kam zu weiteren gefährlichen Abschlüssen, Miretti zielte aber zu ungenau (32.) und brauchte dann zu lange (35.).
PSG wurde währenddessen nur durch Mbappé und Messi vor Szczesny nochmal vorstellig, konnte diese Chancen aber ebenfalls nicht nutzen. Der Ausgleich lagt somit in der Luft - und war nach 39 Minuten folgerichtig: Cuadrado legte nach einer Locatelli-Flanke per Flugkopfball quer zu Bonucci, der aus kurzer Distanz nur noch vollenden musste. Weil Miretti kurz nach dem Ausgleich knapp rechts am Tor vorbeischlenzte (41.) und keines der beiden Teams mehr zum Abschluss kam, ging es mit dem 1:1 in die Pause.
PSG zieht das Tempo an
Dabei blieb es auch im zweiten Durchgang lange Zeit, da beide Teams das Tempo reduzierten. Für den ersten Abschluss nach Wiederanpfiff sorgte Mbappé, der diesmal aber genau auf Szczesny zielte (60.). Von Juve war kaum mehr was zu sehen. Und nach 69 Minuten wurden die Italiener überrannt: Der gerade erst eingewechselte Nuno Mendes tankte sich gegen Cuadrado durch und schloss im Strafraum mit links flach ins rechte untere Eck ab - 2:1 für PSG.
Christophe Galtier bewies somit ein goldenes Händchen, gleiches wollte kurz darauf Massimiliano Allegri probieren, als er Chiesa ins Spiel brachte - das Stadion applaudierte für das Comeback des Italieners (74.). Ein Treffer sollte Chiesa aber nicht mehr gelingen, PSG brachte die Führung souverän über die Zeit.
Paris von Benfica verdrängt
Das 2:1 gegen die Alte Dame reichte den Franzosen aber nicht zum Gruppensieg, weil Benfica parallel mit 6:1 in Haifa gewann. Dadurch waren die Portugiesen punkt- und torgleich mit PSG, wegen mehr erzielten Auswärtstoren beendete Benfica die Gruppe H aber auf Platz eins. Bitter für Paris, auf das im Achtelfinale nun ein hochkarätiger Gegner wartet. Juve zog derweil in die Europa League ein.
In der Liga empfängt Juventus Turin nun am Sonntagabend ab 20.45 Uhr Inter Mailand. Das Pariser Starensemble ist am Sonntag ab 13 Uhr zu Gast beim FC Lorient.