Milan spielt zwar eine durchwachsene Saison, verfügt aber eigentlich über einen gut besetzten Kader und kann sich als äußerst unangenehmer Gegner entpuppen. Das bekam Juve dann auch zu spüren.
Milan, das unter anderem mit Donnarumma, Suso, Calhanoglu und Piatek in der Startelf begann, verkaufte sich in Hälfte eins prima, war aktiver und hatte die qualitativ besseren Möglichkeiten - Krunic (4.), Piatek (17.), Paqueta (25.), Theo (45.) und abermals Piatek (45.+1) ließen teils gute Möglichkeiten ungenutzt.
Turin tut sich schwer - CR7 muss wieder raus
Auf der Gegenseite tat sich Turin enorm schwer, entwickelte bis auf wenige Ausnahmen (Higuain, 9., 14.) kaum Gefahr, was vor allem an fehlendem Tempo lag. Auch Cristiano Ronaldo war nur ein Schatten seiner selbst und wurde wie schon am Mittwoch in der Champions League bei Lokomotive Moskau ausgewechselt, diesmal sogar schon nach 55 Minuten. Sichtlich angefressen verließ der Portugiese das Feld und lief schnurstracks in die Katakomben - ein vielsagender Abgang.
Doch auch ohne CR7, für den Dybala gekommen war, schaffte es Juve im weiteren Verlauf nicht, sich vernünftige Torchancen zu erspielen. Mit Ausnahme von einigen Fernschüssen (Matuidi, 54., 67.; Dybala, 69.) bekam Donnarumma im Tor der Mailänder nicht viel zu tun.
Dybala reißt das Ruder herum
Ausgerechnet Dybala war es dann, der das Ruder doch noch herumriss - und das in einer Phase, in der die Partie vor sich hindümpelte: Eimal kombinierte Juve schnell und prompt bot sich dem Argentinier die Chance, die er nutzte, indem er mit seinem schwächeren rechten Fuß aus 16 Metern ins linke Eck einschoss (77.).
Milan steckte nicht auf, drängte anschließend auf den Ausgleich, doch der blieb aus, auch weil Suso geblockt wurde (84.) und Calhanoglu in Torhüter Szczesny, der glänzend aufgelegt war, seinen Meister fand (85.). So brachte die Alte Dame den schmeichelhaften Arbeitssieg über die Zeit und holte sich Platz eins in der Tabelle zurück.