In der Liga trennen beide Teams zwei Spieltage vor Schluss neun Punkte, die Supercoppa ging an Inter - und so auch die Coppa Italia. Die Nerazzurri haben sich im Derby d'Italia erneut gegen Juventus durchgesetzt, im Endspiel in Rom erwischte die Elf von Simone Inzaghi einen Traumstart: Nach einem kontrollierten Beginn beider Mannschaften ging Inter mit dem ersten Torschuss in Führung, Barella schlenzte den Ball aus 18 Metern traumhaft mit rechts ins rechte Eck (7.).
Juve verpatzte den Start, musste sich in der Folge erstmal sammeln, um ab der 20. Minute jedoch ein Offensivfeuerwerk abzubrennen. Den Anfang machte Dybala, der aus 14 Metern an Handanovic scheiterte (23.). Direkt danach leistete sich Inter einen Fehler im Spielaufbau, wodurch Vlahovic frei links im Strafraum zum Abschluss kam - erneut parierte Handanovic glänzend (24.).
Handanovic herausragend - Dybala scheitert
Die ungenauen Abspiele häuften sich bei den Nerazzurri, die Alte Dame hielt den Druck derweil aufrecht. De Ligt war der nächste, der Handanovic prüfte (30.), ehe kurz darauf Dybala die beste Chance auf den Ausgleich hatte: Nach einer Ecke kam der Argentinier frei zentral im Strafraum zum Abschluss, sein Aufsetzer ging aber hauchdünn am linken Pfosten vorbei (31.).
Erst ab der 35. Minute konnte Inter wieder häufiger für Entlastung sorgen, nur Brozovic sorgte bis zur Pause aber für einen Abschluss (36.). Massimiliano Allegri musste derweil noch im ersten Durchgang verletzungsbedingt wechseln, er brachte für den angeschlagenen Danilo mit Morata einen zusätzlichen Stürmer (41.).
Doppelschlag nach der Pause
Die Entscheidung für einen offensiven Wechsel zahlte sich nach Wiederanpfiff aus, nach 50 Minuten fälschte Morata einen Schuss von Alex Sandro noch leicht ab und überraschte dadurch Handanovic. Der Slowene war zwar noch dran, konnte den Ausgleich aber nicht verhindern. Zwei Minuten später hatte der Schlussmann der Nerazzurri dann erneut großes Pech, da er erst gegen Vlahovic im Eins-gegen-eins mit dem Kopf parierte, die Kugel dadurch aber wieder vor die Füße des Serben prallte - 2:1 für Juve.
Inter wurde nach Wiederanpfiff somit überrollt, schüttelte den Doppelschlag aber dennoch gut aus den Klamotten und forcierte direkt wieder das Offensivspiel. Eine Hereingabe nach der anderen flog in den Strafraum der Alten Dame, zum Abschluss kam aber vorerst nur Darmian (54.). Nach 78 Minuten leitete eine Flanke dann aber den Ausgleich ein: Martinez fädelte nach einer Kopfball-Ablage von Perisic am Fünfer bei de Ligt und Bonucci ein und kam zu Fall, den folgenden Strafstoß nagelte Calhanoglu präzise ins rechte obere Eck.
Erneut Elfmeter für Inter
Inter glich verdient aus, kurz nach dem 2:2 wurde es dann an der Außenlinie erstmals hektisch. Juve-Coach Allegri war dabei mittendrin und wurde nach einem Wortgefecht von Referee Paolo Valeri verwarnt. In den Strafräumen passierte derweil vorerst nicht mehr viel, das Spiel ging in die Verlängerung.
Inter konnte dort die Dominanz aufrechterhalten, wenngleich gefährliche Abschlüsse nicht zustande kamen. In Minute 96 war dann erneut Schiedsrichter Valeri im Fokus, der 43-Jährige ließ nach einem Zweikampf im Strafraum zwischen de Ligt und de Vrij zunächst weiterlaufen. Relativ schnell wurde aber klar, dass der Juve-Verteidiger gegen seinen Gegenüber klar zu spät kam und nicht den Ball spielte. Der VAR schaltete sich ein, erneut gab es Elfmeter für Inter. Diesmal trat Perisic an, auch der Kroate verwandelte sicher (99.).
Perisic trifft traumhaft - Allegri sieht Rot
Wenig später war es dann erneut der ehemalige Bundesliga-Profi, der letztlich für die Entscheidung sorgte. Im Strafraum zog Perisic nach feiner Ballannahme aus 15 Metern mit links ab und wuchtete die Kugel ins rechte Eck - 4:2 für Inter (102). Juve war geschlagen - und sorgte zusätzlich für ein Negativ-Highlight. Nach erneuten heftigen Diskussionen zwischen den Trainerbänken sah Allegri die Rote Karte (104.), somit musste der 54-Jährige von den Katakomben aus verfolgen, wie seine Mannschaft in der zweiten Hälfte der Verlängerung keine Chance mehr kreieren konnte.
Der achte Pokalsieg in der Vereinsgeschichte Inters war somit perfekt, der zweite Titel in dieser Spielzeit für die Nerazzurri. Ob noch ein dritter hinzukommt, bleibt abzuwarten. In der Liga beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Milan noch zwei Punkte. Das Inzaghi-Team ist als nächstes am Sonntag um 20.45 Uhr zu Gast in Cagliari. Juventus empfängt kommenden Montag zur gleichen Zeit Lazio Rom.