Das Derby d'Italia zwischen Juventus Turin und Inter Mailand am Mittwochabend entpuppte sich nicht als Offensivschmaus. Ganz im Stile eines Spitzenspiels waren beide Mannschaften primär darum bemüht, sich nichts zu Schulden kommen zu lassen, sprich: keine Fehler machen und der gegnerischen Offensive den Garaus machen. Juve, das ohne die gesperrten Simone Zaza und geschonten Sami Khedira antrat, stellte sich insgesamt geschickter an und hatte vor eigenem Publikum mehr von der Partie. Alvaro Morata und Mario Mandzukic setzten punktuell Akzente, das Tor resultierte aber aus einem Strafstoß, den Juan Cuadrado geschickt herausholte. Morata bedankte sich und vollendete kompromisslos ins rechte Eck (36.).
Danach ließ die Alte Dame nicht mehr viel anbrennen, wenngleich sie sich mehr aufs Verwalten konzentrierte und auf den entscheidenden Konter lauerte: Dieser folgte nach 63 Minuten, als Patrice Evra auf links bis zur Grundlinie durchbrach und scharf nach innen flankte. Dort legte Felipe Melo ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub unfreiwillig für Morata auf, der seinen Doppelpack perfekt machte. Danach fielen die Nerazzurri auseinander: Zuerst holte sich Murillo nach einem Foul am agilen Cuadrado Gelb-Rot ab (70.), dann sah auch noch Samir Handanovic bei einem 18-Meter-Schuss des eingewechselten Paolo Dybala schlecht aus - 3:0 (84.). Der zweite und letzte Akt dieses Traditionsduells findet am 3. März in San Siro statt, und bereits jetzt steht fest: Inter braucht schon ein kleines Wunder, um das Aus zu vermeiden.
AC Mailand - Die letzten Spiele
AC Mailand - Die letzten Spiele
US Alessandria - Die letzten Spiele
US Alessandria - Die letzten Spiele
Juventus Turin - Die letzten Spiele
Juventus Turin - Die letzten Spiele
Inter Mailand - Die letzten Spiele
Inter Mailand - Die letzten Spiele
Spielersteckbrief Balotelli
Spielersteckbrief S. Khedira
Spielersteckbrief Marchisio
Coppa Italia - Halbfinale
Balotelli hat kein Herz für Alessandria
![Mario Balotelli](https://derivates.kicker.de/image/fetch/w_444%2Cq_auto:best/http://mediadb.kicker.de/news/1000/1020/1100/8000/8301/artikel/843846/mario-1453845814_zoom45_crop_800x600_800x600+102+36.jpg)
Cooler Junge: Mario Balotelli nach seinem Treffer. imago
Am 18. Januar erreichte US Alessandria Calcio Historisches: Erstmals seit über 30 Jahren, genauer gesagt seit 1984 (AS Bari), schaffte es eine Mannschaft aus der dritten italienischen Liga, der Lega Pro, ins Halbfinale der Coppa Italia. Die Mannschaft von Trainer Angelo Grugucci besiegte im Viertelfinale im Duell der Überraschungsmannschaften Zweitligist Spezia Calcio mit 2:1.
Ein Gefühl, das der unterklassige Verein schon kennt, wenngleich es nur noch wenige Zeitzeugen dafür geben dürfte. Alessandria stand nämlich 1936 schon einmal im Halbfinale der Coppa, drang schließlich sogar bis ins Endspiel vor. Damals setzte sich der Klub gegen Milan durch. Und auch am Dienstag bot der Drittligist dem haushorhen Favoriten die Stirn und verlor das Hinspiel nur knapp mit 0:1. Allerdings ist doch fraglich, ob Alessandria am 1. März in Mailand die Partie nochmal drehen kann.
Milan-Coach Sinisa Mihajlovic beorderte den genesenen Balotelli in die Startelf und bewies damit ein gutes Händchen. Denn der führte sich in der dritten Minute gleich gut ein und hatte die erste Möglichkeit der Partie. Erwartungsgemäß hatten die Rossoneri in der Anfangsphase viel Ballbesitz. Alessandria stand hinten aber gut und lauerte auf Gegenstöße. Und so dauerte es lange, bis sich Milan mal richtig durchspielte und in der Gefahrenzone zum Abschluss kam. Erst nach einer guten halben Stunde kam Poli nach Vorarbeit von Adriano und Mauri in zentraler Position zum Schuss, vergab aber. Der Startschuss? Wenige Minuten später schickte Honda mit einem tollen Zuspiel Balotelli, der lupfte aber über Keeper Vannucchi und das Tor. Doch jetzt war mehr Zug in den Aktionen und das zahlte sich schnell aus. Mit einem schnellen Antritt wollte Antonelli im Strafraum an Gegenspieler Morero vorbeiziehen und wurde gefoult. Den fälligen Elfer schob Balotelli ganz cool in die linke Ecke (43.). Jubel? Nicht bei Balotelli, ein kurzes Victory-Zeichen - mehr nicht. Dafür wurde er von seinen Teamkollegen geherzt.
Nach dem Wechsel lief es dann andersrum, Balotelli servierte für Honda, doch dessen Schuss wurde von Sabato per Kopf übers Tor gelenkt (50.). Der Underdog hielt zwar weiterhin tapfer dagegen, kam selbst mangels spielerischer Mittel aber kaum vors Tor von Abbiati, der für Youngster Donnarumma ausnahmsweise mal ran durfte und seinen Kasten denn auch bis zum Ende sauber hielt.
tru/drm