Im Vergleich zum 4:0-Erfolg über Spanien wechselte Coach Futoshi Ikeda dreimal: Spielmacherin Hasegawa rückte für Hayashi zurück in die Startelf, Tanaka und Fujino erhielten den Vorzug vor Ueki und Naomoto. Mit neun Punkten aus drei Spielen und einem Torverhältnis von 11:0 gingen die Nadeshiko als Favoritinnen in diese Partie gegen ein Team aus Norwegen, dass in der Gruppenphase nicht gänzlich überzeugte.
Nach dem abschließenden 6:0 gegen die Philippinen am letzten Vorrundenspieltag, welches die späte Achtelfinalqualifikation bedeutete, nahm Trainerin Hege Riise lediglich eine Änderung an ihrem Aufgebot vor: Barcelonas Engen ersetzte Arsenals Maanum im Mittelfeld. Hansen, die nach ihrer scharfen Kritik an Riise im Fokus gestanden hatte, durfte trotz des Wirbels um ihre Person erneut von Beginn ran. Die ehemalige Weltfußballerin Hegerberg saß wie zuletzt nach ihrer vor dem torlosen Remis gegen die Schweiz erlittenen Leistenverletzung erneut nur auf der Bank.
Norwegen kommt trotz frühen Eigentors zurück
Die Japanerinnen rissen mit Anpfiff die Spielkontrolle an sich und versuchten gleich ihr so variables und ballbesitzorientiertes Spiel aufzuziehen. Erste Abschlüsse von Miyazawa (1.), Shimizu (6.) und Tanaka (14.) führten noch nicht zum Torerfolg, kurze Zeit später lag der Ball dann trotzdem im norwegischen Netz: Eine Hereingabe von Miyazawa lenkte Engen unglücklich gegen die Laufrichtung von Mikalsen zum 1:0 für Japan ins eigene Tor (15.).
WM-Achtelfinale
Entgegen des Spielverlaufs - Japan war weiter am Drücker und brachte die norwegische Hintermannschaft immer wieder zum Schwimmen - fiel der überraschende Ausgleichstreffer: Nach einer starken Flanke von Böe Risa stieg Reiten am Elfmeterpunkt relativ unbedrängt am höchsten und setzte das Leder mit einem platzierten Kopfball unhaltbar ins linke Kreuzeck (20.).
Vom unerwarteten Tor beflügelt spielten die Norwegerinnen fortan mutiger und schafften es, den Nadeshiko zumindest vorerst den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Partie wurde ausgeglichener, Torraumszenen zur Mangelware. Japan kombinierte sich zwar immer wieder ansehnlich nach vorne, schaffte es aber kaum noch die inzwischen sicher stehenden Norwegerinnen zu überwinden, was auch daran lag, dass die Präzision im letzten Pass fehlte.
Norwegisches Aufbäumen kommt zu spät
Der zweite Durchgang begann wie der erste: Japan agierte mit viel Zug zum Tor, Norwegen zeigte sich fehleranfällig. So kam es wenig überraschend, dass die Skandinavierinnen auch am zweiten japanischen Treffer unfreiwillig beteiligt waren. Eine gefährliche Situation eigentlich schon bereinigt, spielte Böe Risa im eigenen Sechzehner einen folgenschweren Fehlpass genau in den Lauf von Shimizu, die den Ball, von Engen abgefälscht, aus kurzer Distanz zum 2:1 ins Tor beförderte (50.).
Die Nadeshiko dominierten in der Folge die Partie, ließen Norwegen kaum noch Luft zum Atmen und warteten geduldig auf den nächsten norwegischen Fehler zur Großchance. Rund 70 Prozent Ballbesitz führten allerdings nur noch selten zu klaren Torraumszenen, war das Team von Ikeda aufgrund des Spielstands aber auch nicht mehr zu den ganz großen Bemühungen gezwungen.
Erst in der Schlussviertelstunde bäumten sich die Norwegerinnen nach der Einwechslung von Hegerberg noch einmal etwas auf und verzeichneten durch Saevik (77.) und Maanum (79.) erste Torabschlüsse in der zweiten Halbzeit. Japan zeigte sich aber wieder einmal eiskalt in der Umschaltbewegung und erzielte durch Miyazawa das 3:1 (81.). Dass es in den Schlussminuten dann nicht doch noch einmal spannend wurde, verhinderte Yamashita mit einer absoluten Glanztat (90.+1).
Während die Norwegerinnen die Heimreise antreten müssen, kann sich Japan aufs Viertelfinale vorbereiten. Dort wartet am kommenden Freitag um 9.30 Uhr (LIVE! bei kicker) entweder Weltmeister USA oder Vize-Olympiasieger Schweden.