Der Trainer der Squadra Azzurra Antonio Conte wechselte nach dem 2:0 gegen Belgien einmal: Florenzi lief für Darmian (Bank) von Beginn an auf.
Schwedens Nationaltrainer Erik Hamren nahm dagegen im Vergleich zum 1:1 gegen Irland gleich drei Wechsel vor: Berg, Lewicki (beide Bank) und Lustig (Leistenzerrung) waren nicht mit von der Partie, dafür starteten Guidetti, Ekdal und Johansson.
Die Partie begann ruhig, beide Mannschaften waren erst einmal auf die eigene Defensive bedacht und wollten hinten sicher stehen. Für einen Hauch von Torgefahr sorgte schließlich Florenzi nach zehn Minuten, doch er traf den Ball im Strafraum nicht richtig. Italien kam in der Anfangsphase immer wieder über die linke Seite, wo Florenzi Schnelligkeitsvorteile gegen Lindelöf hatte, aber Zählbares sprang dabei nicht heraus.
Guidetti verzieht komplett
Die Partie plätscherte im ersten Durchgang so dahin, beiden Teams fiel offensiv gänzlich wenig ein. Die Defensivreihen hatten nicht allzu große Probleme mit den Angriffsbemühungen des Gegners. Den ersten Abschluss der Schweden setzte Guidetti in der 39. Minute, doch sein Schuss ging in Richtung Eckfahne. So war es kein großes Wunder, dass es nach einer ersten Hälfte ohne Highlights torlos in die Kabinen ging.
Gruppe E - 2. Spieltag
Die Sqaudra Azzurra begann den zweiten Durchgang mutig. Eder kam über den rechten Flügel und legte zurück auf Pelle, dessen Abschluss rauschte jedoch über den Kasten (49.). Die Italiener machten nun zumindest mehr, als noch vor der Pause, so wirklich gefährlich wurde es aber zunächst nicht. Von den Schweden und Superstar Ibrahimovic war nichts zu sehen, die Dreierkette um Chiellini, Bonucci und Berzagli stand sicher und wurde gegen den Ball durch Florenzi und Candreva zu einer Fünferkette.
Ibrahimovic vergibt, steht aber im Abseits
Die Hamren-Elf brauchte nach dem Remis im ersten Spiel eigentlich einen Sieg, doch so wirklich zwingend agierte sie nicht. In der 72. Minute trat dann Ibrahimovic in den Blickpunkt: Nach einer Olsson-Flanke kam er am zweiten Pfosten an den Ball und bugsierte ihn frei aus kurzer Distanz über das leere Tor - glücklicherweise für den Angreifer hatte der Linienrichter auf Abseits entschieden.
Parolo ans Aluminium
Beide Trainer nahmen in der Endphase noch einige Wechsel vor, doch Auswirkung auf das Spiel hatte dies vorerst nicht. Als die Partie drohte, komplett einzuschlafen, weckte Parolo die Fans auf: Nach einer Hereingabe von Giaccherini köpfte er das Spielgerät an die Latte (82.). Die Azzurri schöpften dadurch nochmal neuen Mut: In der 88. Minute kam Eder nach Kopfballverlängerung von Zaza an den Ball, zog nach innen und setzte das Leder aus 15 Metern ins rechte Toreck (89.). Von diesem Lucky Punch erholten sich die Schweden nicht mehr. Da Candreva kurz vor dem Ende an Isaksson scheiterte (90.), blieb es beim 1:0 und Italien buchte durch den Sieg das Achtelfinale.
Im letzten Gruppenspiel haben es die Italiener am Mittwoch um 21 Uhr in Lille mit Irland zu tun und können es etwas ruhiger angehen lassen. Gleichzeitig ist Schweden in Nizza gegen Belgien gefordert und muss nach nur einem Punkt aus zwei Spielen das Vorrundenaus abwenden. Die Schweden sind im Übrigen das einzige Team bei einer EM seit 1980, das in zwei Spielen keinen Torschuss verbuchen konnte.