Vor der Partie in Rom hatte Italiens Trainer Roberto Mancini vollmundig seine Ziele verraten - so wolle er sich mit den Azzurri nicht nur für die EM qualifizieren, sondern diese dann auch gewinnen. Um dieses Ziel im kommenden Sommer zu verwirklichen, dürfte aber auf jeden Fall eine Leistungssteigerung vonnöten sein. Denn das, was das in Grün (!) spielende Italien in Hälfte eins gegen die Griechen zeigte, war gewiss steigerungsfähig.
Zur Halbzeit standen zwar 72 Prozent Ballbesitz für Italien zu Buche, Schüsse aufs Tor hatten die Hausherren dabei aber nicht zustande gebracht. Lediglich einmal wurde Italien halbwegs gefährlich - und zwar als Barella aus der Distanz verzog (29.). Den Italienern fehlte es an Ideen: Quergeschiebe, viel "Klein-Klein" und eine sehr niedrige Risikobereitschaft prägten das Spiel der Mancini-Elf.
Das kam den Griechen, bei denen Hoffenheims Stafylidis von Anfang an hinten links verteidigte, durchaus gelegen. Die schauten einfach nur darauf, keine Fehler zu machen und im Mittelfeld präsent zu sein. Vor allem Jorginho und Verratti wurden an die Kette gelegt, sodass die beiden große Mühe im Spielaufbau hatten. Folglich mussten diesen die Italiener immer wieder von hinten raus aufziehen, meist war Bonucci gefordert. Seine langen Bälle kamen jedoch nicht durch, weshalb die Begegnung lange Zeit relativ ereignislos vor sich hin plätscherte.
Handfeste Hilfe von Bouchalakis
Doch dann leisteten die Gäste handfeste Hilfe: Bouchalakis ging im eigenen Strafraum bei Insignes Schuss mit der Hand ganz klar zum Ball und verursachte so einen Strafstoß, den Jorginho sicher zum 1:0 verwandelte (63.). Italien lag in Führung - und gab diese gegen zum Ende hin offensivere, letztlich aber ungefährliche Griechen nicht mehr her, baute ihn sogar noch aus: Bernardeschi besorgte nach 78 Minuten den 2:0-Endstand.
Italien gastiert am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) in Liechtenstein und dürfte dort den achten Sieg einfahren wollen. Griechenland erwartet zur selben Zeit Bosnien-Herzegowina, das im Dreikampf um Platz zwei mit Finnland und Armenien auf jeden Punkt angewiesen ist.