Das vom Österreicher Andreas Herzog trainierte Israel legte vom Anpfiff weg sowohl technische als auch taktische Mängel an den Tag, agierte extrem passiv und begegnete Österreich sehr körperlos. Die Folge: Die Gäste, bei denen mit Dragovic, Hinteregger, Baumgartlinger, Lazaro und Sabitzer fünf Bundesligaspieler in der Startelf standen, rissen das Spiel an sich, konnten schalten und walten und gingen bereits in der achten Minute durch Arnautovic in Front. Es schien, als ob die ÖFB-Elf schnell einen komfortablen Vorsprung herausspielen könne, doch anscheinend irritiert ob der eigenen Überlegenheit kam Österreich bis auf Arnautovic (21.) und Lazaro (30.) zu keinen nennenswerten Abschlüssen.
Aus dem Nichts: Israel dreht die Partie
Stattdessen profitierte Israel von einem kollektiven Tiefschlaf in der österreichischen Defensive und kam aus dem absoluten Nichts zum Ausgleich: Dasa kam auf rechts vollkommen frei zur Flanke, im Zentrum entwischte Zahavi Hinteregger - und der markierte das 1:1 (34.). Österreich wirkte geschockt, zog aber das Tempo an, verpasste in Person von Arnautovic (40.) und Dragovic (40./41.) die erneute Führung. Stattdessen kam Israel das zweite Mal vor das Tor - und drehte die Partie: Ein Natcho-Freistoß segelte in die Mitte, wieder stand Zahavi goldrichtig und schnürte den Doppelpack - 2:1 (45.).
Nach dem Seitenwechsel ging es wild weiter: Österreich spielte analog zu Durchgang eins munter nach vorne und hatte Pech, dass Dragovics Kopfball auf der Linie geklärt wurde (49.). Das Tor machten wieder die Hausherren - und wie: Zahavi legte sich 23 Meter vor dem Tor den Ball zurecht und drosch diesen humorlos in den linken Winkel (55.). Österreich war konsterniert, doch es kam noch schlimmer: Dreierpacker Zahavi legte quer auf Dabbur, der bezwang Lindner im zweiten Versuch - 4:1 (66.).
Arnautovic staubt ab und verkürzt
Das ÖFB-Team war trotz vermehrt hängender Köpfe um Offensivspiel bemüht und belohnte sich in der 75. Minute: Während Sabitzer noch am Querbalken scheiterte, machte es Arnautovic besser und staubte per Kopf ab - nur noch 2:4.
In der Folge igelten sich die Gastgeber weiter ein, standen mit teilweise sieben Akteuren auf einer Linie und drehten vermehrt an der Uhr. Dadurch nahmen sie den Österreichern den Platz, die Lust und letztlich auch die Möglichkeit, mit einem dritten Treffer für Spannung zu sorgen. Für den Schlusspunkt hätte indes der eingewechselte Hemed sorgen können, doch der Offensivmann bugsierte den Ball in der fünften Minute der Nachspielzeit aus Abseitsposition über die Linie.
So gewann Israel nach kuriosen und kurzweiligen 90 Minuten mit 4:2 und schiebt sich mit nun vier Punkten aus zwei Partien vorübergehend auf den ersten Tabellenplatz, während Österreich mit zwei Niederlagen die Rote Laterne hält.