Hoher Aufwand, kein Ertrag: Irland (re. Doyle) unterlag Frankreich (Sagna) mit 0:1. picture alliance
Während Giovanni Trapattoni, dessen Schützlinge in ihrer Gruppe ungeschlagen geblieben waren, für das Duell mit Frankreich aus dem Vollen schöpfen konnte, wurde Ideengeber Ribery bei der "Equipe Tricolore" schmerzlich vermisst. Vor allem der Angriff hatte dem umstrittenen Raymond Domenech zuletzt Sorgen bereitet. In Dublin durften Anelka, Gignac und Henry von Beginn an ran, Benzema blieb nur die Bank.
Im ausverkauften Croke Park entwickelte sich von Beginn an eine überaus intensiv geführte Begegnung, in der die Iren wie erwartet versuchten, über den Kampf ins Spiel zu kommen. Nach elf Minuten hatten die Gastgeber einen ersten bangen Moment zu überstehen. Nach Gignacs Heber lag der Ball im Netz, doch das deutsche Schiedsrichtergespann um Dr. Felix Brych entschied zu Recht auf Abseits.
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Die Franzosen kamen nach und nach besser in die Partie und suchten mitunter über schnelles Direktspiel den Weg nach vorne. Die Riesenchance zur Führung bot sich jedoch den Iren: Keanes Lupfer wehrte der herauseilende Lloris zur Seite ab, wo Lawrence aus sieben Metern eigentlich nur noch ins leere Tor einschieben musste. Doch irgendwie fälschte Evra den Schuss des Mittelfeldspielers noch ab und der Ball ging rechts daneben (28.). Wenig später schoss Andrews aus 17 Metern nur knapp am rechten Pfosten vorbei.
Die Iren betrieben weiterhin einen ungemein hohen Aufwand und gingen vorne schon früh drauf. Eine Chance bot sich den Franzosen bis zur Pause trotzdem noch: Henry schoss aus dem Gewühl im Strafraum jedoch knapp daneben (39.).
Auch nach dem Wechsel blieb es dabei. Die Gäste hatten mehr Ballbesitz und ließen ab und an auch die bessere Spielanlage aufblitzen. Vor dem gegnerischen Sechzehner ging jedoch nicht viel. Ein Distanzschuss von Diarra, der rechts vorbeirauschte, blieb lange Zeit das einzige Lebenszeichen (56.). Nach etwa einer Stunde mussten die Gastgeber dem enorm hohen Aufwand dann Tribut zollen und ließen sich zunehmend hinten reindrängen. Den überlegenen Franzosen fehlten jedoch weiterhin die Ideen. So war für den Führungstreffer eine gehörige Portion Glück vonnöten. Anelkas 20-Meter-Schuss fälschte St. Ledger unhaltbar für Given ab, vom Innenpfosten sprang der Ball ins Netz (72.).
Mit zwei Wechseln versuchte Trapattoni seinem Team noch einmal neues Leben einzuhauchen. Doch die Kräfte bei den Gastgebern schwanden merklich, die Fehler häuften sich. Nach Kilbanes misslungenem Rückspiel musste Given gegen Anelka Kopf und Kragen riskieren. Gignac vergab die Nachschusschance kläglich (80.).
Ein Fehler von Abibal bescherte Irland dann fast doch noch den Ausgleich. Doch da Best zu spät auf Keane abspielte und Lloris gegen Whelan in höchster Not zur Stelle war, konnten die Iren die 3-gegen-2-Situation nicht nutzen. So blieb es beim schmeichelhaften Sieg für die Franzosen, die sich damit eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel in Paris am Mittwoch geschaffen haben.