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Infantino über Katar: "Es wird einfach die beste WM der Geschichte"

FIFA-Präsident verteidigt Vergabe

Infantino über Katar: "Es wird einfach die beste WM der Geschichte"

Gianni Infantino (r.) ist seit 2016 FIFA-Präsident.

Gianni Infantino (r.) ist seit 2016 FIFA-Präsident. IMAGO/Schüler

Seit Monaten ist die Kritik an der WM-Vergabe nach Katar groß, Menschenrechtsorganisationen erheben klare Vorwürfe gegen den Ausrichter des Winter-Turniers, nicht zuletzt aufgrund der Bedingungen für zahlreiche Gastarbeiter, die beim Bau der Stadien zum Einsatz kommen. Zuletzt mehrten sich auch in nationalen Verbänden Bedenken, klare Kriterien für die künftige Vergabe der Weltmeisterschaft wurden eingefordert.

All dessen zum Trotz blickt FIFA-Präsident Infantino euphorisch auf das Turnier, das vom 21. November bis 18. Dezember in Katar stattfindet: "Es wird einfach die beste Weltmeisterschaft der Geschichte, die größte Show der Welt", sagte der 52-Jährige beim 72. FIFA-Kongress, der in Doha (Katar) über die Bühne geht. Das Turnier finde außerdem "zum besten Zeitpunkt" der Saison statt. "Die Spieler reisen nicht am Ende einer ermüdenden, einer anstrengenden Spielzeit an. Sie sind auf dem Höhepunkt ihrer Form, ihrer Fitness."

Der Schweizer übergab außerdem ein Trikot mit der Nummer 22 an Katars Premierminister Scheich Khalifa bin Abdulaziz Al Thani und sprach diesen mit "mein Bruder" an.

Infantino verteidigte am Rande seiner Rede derweil auch die WM-Vergabe 2018 nach Russland. Zwar äußerte er sich, nachdem er zum Auftakt noch eine klare Positionierung zum Ukraine-Krieg vermieden hatte, besorgt über den von Russland losgetretenen Krieg in Osteuropa. Die WM vor vier Jahren, die er bereits als FIFA-Präsident mitverantwortet hatte, sei allerdings "ein großartiger Erfolg" gewesen, "sportlich wie kulturell", so Infantino: "Aber offensichtlich hat sie nicht die Probleme der Welt gelöst, sie hat nicht einmal die Probleme in der Region gelöst, keinen bleibenden Frieden herbeigeführt." Er sei nicht "so naiv" zu glauben, der Fußball könne alle Probleme lösen. Aber die FIFA wolle eine "kleine Rolle" dabei spielen, Menschen zusammenzubringen.

Deutliche Kritik am WM-Ausrichter Katar und der Turnier-Vergabe gab es derweil von der norwegischen Delegation. "Die FIFA muss als Vorbild agieren", forderte Verbandspräsidentin Lise Klaveness. Die WM 2022 in Katar sei im Jahr 2010 unter "inakzeptablen Umständen und mit inakzeptablen Konsequenzen" an das Emirat vergeben worden. Die Gastgeber reagierten verstimmt auf die Äußerungen der Skandinavierin. 

pau/dpa/sid

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