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Huth: "Wir wollen den Frauen-EM-Titel mit nach Deutschland nehmen"

Druck liegt laut Voss-Tecklenburg "bei England"

Huth: "Wir wollen den Titel mit nach Deutschland nehmen"

Freut sich auf Wembley: Svenja Huth

Freut sich auf Wembley: Svenja Huth IMAGO/PA Images

Aus London berichtet Gunnar Meggers

Im Wembley-Stadion ist alles drei Nummern größer als anderswo. Entsprechend überrascht war Svenja Huth, als sie am Samstagnachmittag den Presseraum des Londoner Fußballtempels betrat. Mehr als 80 Medienvertreter hatten sich in diesem Raum versammelt, der einem Kinosaal gleicht. Huth hat noch nie in Wembley gespielt. Als die deutsche Mannschaft im November 2019 dort ein Testspiel vor 77 000 Zuschauern mit 2:1 gewann, war die Flügelspielerin vom VfL Wolfsburg verletzt. "Das Stadion ist schon im leeren Zustand beeindruckend", erzählt die 31-Jährige vor dem EM-Finale am Sonntag gegen England.

"Ich weiß nicht, ob es noch mal größere Momente für unsere Spielerrinnen geben wird", sagte Martina Voss-Tecklenburg. Die Bundestrainerin kündigte für Sonntag ein "mutiges und aggressives" Auftreten ihrer Mannschaft an.

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Die personelle Situation ist vor dem Finale entspannt: Bis auf die mit COVID-19 infizierte Münchnerin Klara Bühl sind alle Spielerinnen fit. Sollte sich die Offensivakteurin, die eigentlich auf dem entgegensetzten Flügel von Huth für Betrieb sorgt, am Sonntag noch freitesten können, wird sie ins Stadion kommen. "Am Sonntag zählt es: Wir wollen den Titel mit nach Deutschland nehmen", kündigte Huth an. Für Deutschland wäre es der neunte EM-Titel.

"Der Druck im Finale liegt bei England"

Der Weg ins Finale war souverän: Alle fünf Spiele des Turniers hat die DFB-Auswahl gewonnen - und dabei erst ein Gegentor kassiert. "Die Stärke des Teams ist, dass jede Spielerin der anderen alles gönnt", erklärt Voss-Tecklenburg einen Teil des Erfolgsrezeptes. Sie ist sich sicher: "Der Druck im Finale liegt auf England".

Der deutsche Mannschaft hatte vor der EM ohnehin fast niemand den Einzug ins Finale zugetraut. "Wir haben unheimlich tolle Charaktere in der Mannschaft. Und wir leben das Wir-Gefühl", erzählt Svenja Huth, die schon vor neun Jahren beim letzten EM-Gewinn im Kader stand. Die Vize-Kapitänin verspürt "keine besondere Nervosität" vor dem großen Finale in London. Beste Voraussetzungen, um in Wembley vor fast 90 000 Zuschauern zu bestehen. Voss-Tecklenburg dazu: "Wir haben nicht vor, zu verlieren."

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