Im Vergleich zum 2:1-Sieg über Hertha BSC gab es beim Hamburger SV folgende Veränderungen: Der zuletzt verletzte Wicky kehrte in die Stammelf zurück, Demel rückte in die Abwehr zurück und ersetzte den gesperrten Boulahrouz. Auch der in der Liga Gelb-gesperrte Jarolim kehrte wieder zurück, HSV-Coach Thomas Doll beorderte Barbarez in die Offensive und setzte Lauth auf die Bank. Zwei Umstellungen nahm auch Slavias Trainer Karel Jarolim vor: Gegenüber dem 0:2 gegen Monaco spielten Holenak und Gedeon für Hubacek und Pitak.
Der 5. Gruppenspieltag im Überblick
Der Hamburger SV begann die Partie engagiert und offensiv. Das Doll-Team wollte sich nicht darauf verlassen, dass ein Unentschieden für die Zwischenrunde reichen würde. Eine erste große Gelegenheit zur Führung vergab Mpenza, dem nach klasse Steilpass von Jarolim alleine vor Slavias Keeper Kozacik die Nerven versagten (8.).
Aus der folgenden Ecke resultierte dann aber doch der Führungstreffer: Der erste Ball wird noch abgewehrt, doch Beinlich erhält eine zweite Chance. Die scharfe Flanke Beinlichs köpfte Barbarez wuchtig ins Netz (9.).
Nach dem 1:0 legte der HSV mehr Wert darauf, Ball und Gegner zu kontrollieren. Dennoch hatten die Hanseaten weiterhin die besseren Chancen. Allerdings wurde Mpenza zur tragischen Figur im ersten Abschnitt: Zunächst verzog der Belgier in der 16. Minute aus spitzem Winkel. In der 28. Minute lief er nach einem Wicky-Pass erneut alleine auf das Slavia-Tor zu, Kozacik holte den 27-Jährigen im Strafraum von den Beinen, Strafstoß und die Rote Karte für Kozacik waren die Folgen. Mpenza trat selbst zum Elfmeter an, scheiterte mit seinem Rechtsschuss aber am neuen Keeper Seliga, der gleich mit seiner ersten Ballberührung sein Team vor einem höheren Rückstand bewahrte (31.).
Bis zur Pause tat sich dann nicht mehr viel. Der HSV kontrollierte mit einem Mann mehr auf dem Platz das Spiel, konnte sich allerdings keine weitere Chance mehr erarbeiten.
Nach dem Seitenwechsel knüpfte der HSV dort an, wo er im ersten Durchgang aufhörte. Die Hanseaten bestimmten Tempo und Rhythmus der Partie und kamen auch wieder zu Möglichkeiten. Nachdem Barbarez mit einem Kopfball zunächst an Seliga scheiterte (54.), war es ausgerechnet Mpenza, der das 2:0 erzielte. Der Unglücksrabe aus der ersten Halbzeit lupfte den Ball aus sechs Metern überlegt über Seliga hinweg in die Maschen (57.).
Damit war die Entscheidung gefallen. Bis zum Schlusspfiff plätscherte die Partie vor sich hin, vor beiden Toren spielten sich keine nennenswerten Szenen mehr ab. Thomas Doll nutzte die Gunst der Stunde und schonte Wicky, Mpenza und Barbarez für die Partie am kommenden Sonntag bei Werder Bremen, Laas, Lauth und Takahara kamen. Slavia Prag verlegte sich nun ganz auf die Defensive, um das bessere Torverhältnis gegenüber Viking Stavanger zu verteidigen. So blieb es am Ende beim verdienten 2:0 für den Hamburger SV.
Der Hamburger SV zieht nach dem souveränen 2:0 über Slavia Prag in die Zwischenrunde des UEFA-Cups ein. Barbarez brachte die Hanseaten früh in Führung. Mpenza, der im ersten Druchgang noch dreimal aussichtsreich scheiterte, sorgte in der zweiten Halbzeit für die Entscheidung. Trotz der Niederlage steht auch Slavia Prag in der Runde der letzten 32.