HSV-Coach Hannes Wolf konnte nach langer Verletzungspause (Knorpelschaden) wieder auf Abwehrmann Jung zurückgreifen und beorderte diesen in die Startelf. Im Vergleich zur 1:3-Auswärtsniederlage in Kiel begannen außerdem Ito für Hunt (nach Oberschenkelverletzung auf der Bank) und Lasogga für Hwang (Einriss im Hüftbeuger).
Sandhausens Trainer Uwe Koschinat schickte seine beiden Neuzugänge Diekmeier und Dieckmann in die Startelf. Gegenüber dem 0:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth vor Weihnachten gab es ingesamt sechs Wechsel: Auch Knipping, Paqarada, Gislason und Kulovits kamen neu rein. Klingmann, Zhirov, Müller, Karl, Schleusener und Linsmayer mussten weichen.
Die Rollen waren klar verteilt: Hamburg startete als klarer Favorit mit viel Ballbesitz und Dominanz, Sandhausens Augenmerk lag zunächst auf einer engmaschigen Verteidigung. Das Konzept der Gäste ging aber nicht ganz auf, denn die Hamburger legten sich den SVS zurecht und fanden immer wieder Lücken im Abwehrverbund.
Als Douglas Santos Holtby per scharfem Vertikalpass im gegnerischen Strafraum fand, hätte es zum ersten Mal klingeln können, doch Holtby scheiterte zwölf Meter vor dem Tor an Schuhen (10.). Kurz darauf bediente Hamburgs Spielmacher Narey, der sich links im Strafraum freigelaufen hatte und ebenfalls - aus nicht geahndeter leichter Abseitsposition - seinen Meister in Schuhen fand (14.). Überhaupt stellten die Gäste die Hamburger Offensivspezialisten immer wieder ins Abseits, oft mangelte es am richtigen Timing bei den Aktionen des HSV.
HSV-Führung mit Beigeschmack
Dennoch waren die Gastgeber die klar tonangebende Mannschaft und erspielten sich durch Lasogga (15., 26.) und Ito (18.) weitere Halbchancen. Das große Manko des HSV in dieser Phase: Die mangelhafte Chancenverwertung. Exemplarisch hierfür steht die Szene in der 34. Minute, als Lasogga den Ball aus kürzester Distanz nicht über die Linie brachte. Der Matchplan der Gäste ging bis hierhin auf, auch wenn sie kaum für Entlastung sorgten. Kurz vor der Pause erlag die Koschinat-Elf dann dem Dauerdruck: Jatta kam nach feinem Schnittstellenpass von Douglas Santos links im Strafraum in leichter Abseitsstellung an den Ball und passte flach ins Zentrum, wo Lasogga nur noch einschieben musste (45.).
2. Bundesliga, 19. Spieltag
Nach der Pause ging der HSV die Sache etwas ruhiger an. Gut eine Viertelstunde lang verwaltete der Tabellenführer die Führung nur und ließ die Gäste ins Spiel kommen. Und die Koschinat-Elf ließ sich nicht zweimal bitten: Als Jatta den Ball im eigenen Strafraum nicht unter Kontrolle brachte, spritzte Diekmeier dazwischen und ging nach einem Kontakt des Hamburgers zu Boden. Schiedsrichter Sören Storks zeigte auf den Punkt, und Wooten stellte auf 1:1 (65.).
Passende Antwort des HSV
Die Rothosen waren gefordert und hatten umgehend die passende Antwort parat: Holtby bediente Lasogga rechts im Strafraum, gegen dessen wuchtigen Direktschuss Schuhen machtlos war (68.). Nach der erneuten Führung zog der HSV die Zügel wieder etwas an, offenbarte aber weiterhin Mängel in der Defensivarbeit. Schleusener (76.) und Gislason (79.) konnten davon nicht profitieren, auf der Gegenseite köpfte Knipping den Ball hauchzart am eigenen Tor vorbei (81.). Es blieb bis zum Schluss spannend, doch als auch Behrens die letzte Möglichkeit der Partie nicht im Tor unterbrachte (87.), war der HSV-Sieg unter Dach und Fach gebracht. Lasogga (84. Lattenschuss), Vagnoman und Özcan hätten noch erhöhen können, vergaben jedoch die letzten Chancen der Hausherren (90.+3).
Der HSV baut die Tabellenführung somit aus, Sandhausen steht nach den Spieltags-Ergebnissen der Konkurrenz auf dem Abstiegs-Relegationsrang. Und wie geht's weiter? Der HSV trifft am Samstag (13 Uhr) in Bielefeld auf die Arminia. Am Sonntag (13.30 Uhr) empfängt Sandhausen den VfL Bochum.