Personal: Kurt Jara nahm den angekündigten Wechsel vor: Meijer ersetzte Präger und gab den Mittelstürmer. Barbarez, zuletzt beim 1:0-Sieg in Wolfsburg in dieser Rolle, spielte hinter den Spitzen. Zwei Wechsel bei den Rostockern: Für Hill und Emara kamen überraschend Yasser und Hirsch ins Team. Salou stand nach dreiwöchiger Pause wegen zuvor schlechter Leistungen erstmals wieder im Aufgebot und wurde später eingewechselt.
Taktik: Der HSV mit der gleichen Grundordnung, die Jara zu zwei Siegen verhalf: eine Dreierkette in der Abwehr und ein kompaktes, gestaffeltes Mittelfeld mit Hollerbach als Absicherung hinter Ketelaer. Barbarez, hinter der Doppelspitze platziert, erweiterte diese durch seinen großen Aktionsradius oft zum Dreiersturm. Auch Rostock mit der gewohnten Formation, wobei Trainer Funkel diesmal mit Schröder und Yasser zwei neue Manndecker einbaute. Hirsch sollte die Kreise von Barbarez stören, Rydlewicz, sehr offensiv ausgerichtet, drückte Hollerbach weit in die Defensive.
Analyse: Ein ansprechendes und sehr temporeiches Spiel, in dem Rostock sehr selbst- und ballsicher auftrat. Die Gäste versteckten sich keineswegs, agierten sehr offensiv und waren mit schnellen Kontern, durch Ungenauigkeiten in der HSV-Defensive eingeleitet, immer gefährlich. Nachdem Beierle (14.) und Wibran (19.) hochkarätige Chancen ausgelassen hatten, erntete Hansa kurz vor der Pauseden Lohn für die ansehnliche Darbietung. Allerdings waren Beierles Tor Fehler von Benjamin, Hoogma (gegen Vorbereiter di Salvo) und Ujfalusi (gegen den Torschützen) vorausgegangen.
Die Hamburger hatten in der ausgeglichenen Partie sogar leichte Feldvorteile, erzeugten durch den immens fleißigen Barbarez Druck, brachten sich selbst aber immer wieder durch Nachlässigkeiten ins Hintertreffen. Nach dem Wechsel erhöhten die Hamburger durch die Einwechslungen von Präger und Heinz den Druck, doch Barbarez (2), Heinz und Bester vergaben dickste Chancen.
Fazit: Rostock trat überhaupt nicht wie ein Absteiger auf und gewann nicht einmal unverdient.
Von Hans-Günter Klemm und Sebastian Karkos