Der Trainer des Hamburger SV, Klaus Toppmöller, änderte seine Startformation gegenüber der 3:2-Niederlage in Dortmund am vergangenen Spieltag auf einer Position. Für Reinhardt kam Schlicke ins Team. Falko Götz, auf Seiten des TSV München 1860, musste nach dem 3:1-Sieg gegen Bochum am 11. Spieltag seine Mannschaft auf drei Positionen umbauen. Im Mittelfeld kamen Cerny und Meyer für Lehmann und Görlitz zum Einsatz, während im Sturm Kioyo den angeschlagenen Schroth vertrat.
Die Löwen starteten mit viel Selbstvertrauen und Offensivgeist in das Spiel. Sie setzten den HSV unter Druck, während die Hamburger mit dieser Situation offensichtlich nichts anzufangen wussten. Erst nach einer Viertelstunde kam der HSV in Tritt und erzielte auch gleich einen Treffer. Schiedsrichter Jansen erkannte das Tor aber zurecht, wegen eines vorausgegangenen Handspiels von Jarolim, nicht an. In der Folgezeit brachte der Hamburger SV das Spiel besser unter Kontrolle, wenngleich die Löwen mit Kontern versuchten, Gefahr auszustrahlen, was aber meist nicht gelang. Doch auch der HSV war nicht in der Lage, sein Übergewicht im Mittelfeld in Torchancen umzusetzen. Lediglich bei Ecken und Freistößen blitzte ein wenig Gefahr für das Tor von Löwen-Keeper Hofmann auf. Gegen Ende der ersten Hälfte zogen die Löwen das Tempo noch einmal an. Schnell kam der HSV in Bedrängnis, doch Weissenberger und Lauth scheiterten aus der Distanz. Danach wurde in einem niveauarmen Spiel mit 0:0 die Seiten gewechselt. Personell unverändert, aber mit wesentlich mehr Engagement kamen beide Mannschaften zur zweiten Halbzeit. Von Beginn an kamen beide Teams zu Torchancen. Bereits in der 50. Minute ging der HSV in Führung. Hoogma setzte Mahdavikia per Steilpass ein. Der Iraner ließ zwei Gegenspieler stehen und zog aus zwölf Metern ab. Der Ball klatschte gegen den Pfosten und sprang ins Feld zurück. Romeo ließ sich nicht zwei Mal bitten und staubte zum Führungstreffer ab. Postwendend antworteten die Löwen mit dem Ausgleichstreffer. Bei einer hohen Flanke von Cerny in den Strafraum der Hamburger, wo sich kein Verteidiger für Schwarz zuständig fühlte. Der völlig freie Schwarz konnte sich in Ruhe eine Ecke aussuchen und ließ Wächter im HSV-Tor keine Abwehrchance gegen seinen Kopfball. Der HSV brauchte einige Minuten, um den Ausgleichstreffer der Löwen wegzustecken, startete dann jedoch wütende Angriffe gegen das Tor der Sechziger. Doch Romeo vergab zwei Mal in aussichtsreicher Position. Den Löwen schien in der Schlussphase die Luft auszugehen, und der HSV kam zu Chancen im Minutentakt. Diese nutzten die Hamburger dann auch aus. Zunächst setzte sich Barbarez auf der linken Seite gegen Hoffmann durch und flankte präzise auf Romeo. Der Argentinier hatte keine Mühe, mit einem Kopfball aus kurzer Distanz Löwen-Keeper Hofmann zu überwinden. Keine zwei Minuten später wiederholte sich diese Szene fast. Romeo flankte auf Barbarez. Diesmal eilte Hofmann aus seinem Tor und versuchte zu fausten. Dabei rammte er Barbarez um. Schiedsrichter Jansen entschied sofort auf Strafstoß. Den Elfmeter verwandelte Mahdavikia unhalbar ins linke obere Toreck. Die Löwen versuchten noch einmal zu antworten, doch ihre Bemühungen führten nicht mehr zu zwingenden Torchancen. Der HSV hatte die Situation unter Kontrolle und einen Torhüter, auf den man sich verlassen konnte. Klaus Toppmöller gewinnt damit sein erstes Bundesligaspiel als Trainer des HSV, der sich damit ein Stück weit aus der Abstiegszone absetzt. Für München 1860 bedeutet die Niederlage, dass man sich mit einem Platz im Mittelfeld bis auf Weiteres zufrieden geben muss.