Hamburgs Trainer Frank Pagelsdorf nahm gegenüber dem vergangenen Spieltag (1:1 bei 1860 München) nur eine Personaländerung vor: Für den verletzten Yeboah (Oberschenkelzerrung) spielte der Tscheche Marek Heinz im Sturm. Andreas Brehme, Teammanager des 1. FC Kaiserslautern, vertraute jenen elf Spielern, die beim 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Köln am vergangenen Spieltag begannen.
Der 4. Spieltag auf einen Blick
Beide Teams spielten in ähnlicher Formation. Vor einer Dreier-Kette im Defensivbereich agierte beim HSV Töfting als Abräumer, bei Kaiserslautern übernahm Ramzy diesen Part. Im Offensivbereich spielte Meijer zentrale Spitze beim HSV, unterstützt wurde der Niederländer auf den Flügeln von Heinz und Mahdavikia, bei den Pfälzern waren Lokvenc die Sturmspitze, Pettersson und Lincoln die Helfer.
Kaiserslautern sah zur Pause dank einer bärenstarken Vorstellung in der ersten Hälfte wie der sichere Sieger aus. Klug und schnell wurde im ersten Abschnitt das Mittelfeld überbrückt und die Stürmer immer wieder aussichtsreich in Position gebracht. Beim HSV stimmte die Raumaufteilung nicht, die Roten Teufel konnten nahezu ungestört ihre Angriffe aufbauen. Viel zu weit standen die HSV-Akteure von ihren Gegenspielern weg, zudem mangelte es an Einsatz- und Laufbereitschaft. Bereits in der sechsten Minute tauchte Lokvenc alleine vor Pieckenhagen auf, doch der HSV-Keeper blieb diesmal noch Sieger.
Nach 18 Minuten gelang Kaiserslautern die Führung. Eine Hereingabe von Harry Koch erreichte Lincoln. Der junge Brasilianer tunnelte Töfting und überwandt Pieckenhagen mit einem überlegten Schlenzer ins lange Eck. Kaum hatte sich der HSV wieder gefangen, schlug Kaiserslautern ein zweites Mal zu. Lincoln umkurvte nach einem weiten Abschlag von Georg Koch mit einem energischen Antritt Hertzsch und Hoogma und schob den Ball an Pieckenhagen vorbei zum 0:2 ins rechte untere Toreck (22.).
Gegen nun geschockte Hamburger erzielte nur sechs Minuten später Strasser mit einem Schuss aus spitzem Winkel das 0:3. Pieckenhagen machte bei diesem Treffer keine gute Figur, der HSV-Keeper machte in Erwartung einer Flanke den einen entscheidenden Schritt nach vorne.
Die zweite Halbzeit bot ein komplett verändertes Bild. HSV-Trainer Frank Pagesldorf setzte auf Offensive und brachte Stürmer Bester für Albertz, nachdem kurz vor dem Pausentee (38.) bereits Ketelaer für Hollerbach kam.
Der HSV wirkte wie verwandelt, mit einer enormen Lauf- und Kampfbereitschaft drückten die Hanseaten die Pfälzer in die eigene Hälfte. Furios der Start: Zwei Mal mussten FCK-Spieler Bälle von der Linie schlagen, zunächst vereitelte Hengen gegen Meijer das 1:3 (48.) und nur wenig später rettete Basler auf der Linie gegen Bester. Nach 56 Minuten gelang dem HSV das erste Tor. Groth konnte aus rund sechs Metern eine Hereingabe von Meijer per Kopfball zum 1:3 verwandeln. Und acht Minuten später kochte die AOL-Arena: Meijer köpfte eine Mahdavikia-Flanke energisch zum Anschlusstreffer in die Maschen (64.).
Erst danach erkämpfte sich Kaiserslautern wieder etwas mehr Spielanteile, doch der HSV blieb weiterhin am Drücker, auch wenn die Kräfte bei den Hanseaten merklich nachließen. Der HSV wollte mindestens noch einen Punkt, doch dem stand Georg Koch im Weg. Zunächst faustete der FCK-Keeper einen Hoogma-Freistoß aus dem Torwinkel (88.) und in der Schlussminute rettete er gegen den allein vor ihm auftauchenden Bester.
Hamburg verlor das Spiel in der ersten Hälfte. Dank der Leistungssteigerung wäre ein Remis verdient gewesen, doch der FCk brachte mit Glück und Geschick den Sieg über die Zeit.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend