Personal : Hamburgs Trainer Frank Pagelsdorf brachte Töfting für den verletzten Kovac (Oberschenkelzerrung). Der lange verletzte Groth war in der Bundesliga erstmals seit dem vierten Spieltag wieder mit von der Partie. Überraschend: Kientz gehörte überhaupt nicht zum Kader. Berlins Coach Jürgen Röber ersetzte den Gelb-gesperrten Van Burik durch Maas sowie die verletzten Rehmer (Oberschenkelprobleme), Schmidt (Zehenprellung) und Beinlich (Zehenentzündung) durch Simunic, Dardai und Konstantinidis. Röber plante mit Tretschok hinter den Spitzen, doch der konnte grippegeschwächt zunächst nur auf der Bank sitzen. Für ihn spielte Wosz.
Der 19. Spieltag auf einen Blick
Taktik : Beide Teams setzten auf identische 3-5-2-Formationen. Beide Hamburger Manndecker Panadic und Ujfalusi (schied mit Platzwunde am linken Ohr aus) blieben gegen die rochierenden Berliner Spitzen auf ihrer Seite. Hoogma rückte vor allem bei Standards mit vor, für ihn sicherte Groth ab. Entsprechend widmete sich Töfting vornehmlich um Herthas Spielmacher Wosz.
In der Berliner Deckung konzentrierte sich Maas auf die Defensive, agierte dabei sporadisch vor den Manndeckern - diese übergaben die Berliner Stürmer. Im Mittelfeld kümmerte sich Konstantinidis um Cardoso; Dardai spielte entsprechend gegen den zweiten, sich zentral Einschaltenden, Töftig oder Groth.
Spielverlauf : Nach gut 25 Minuten erarbeitete sich Hertha durch Alves (scheiterte freistehend an Butt) und Preetz gute Chancen. Etwas überraschend fiel das 1:0, dem ein Handspiel und der Platzverweis von Maas vorausgingen. Hertha ging nach Rückstand und Dezimierung höheres Risiko, agierte hinten Mann gegen Mann, Konstantinidis ließ sich phasenweise ins Zentrum zurückfallen.
Tretschok übernahm die Rolle von Wosz, der für Alves in den Angriff rückte. Hamburg versäumte es, das Match zu entscheiden. Hertha fand mit Tretschok die Ordnung wieder und gewann zunehmend übernehmend gegen konfuser werdende Hamburger.
Fazit : Verdienter Sieg für Berlin, weil es auch in Unterzahl die Linie nicht verlor.
Von Thiemo Müller, Michael Richter und Steffen Rohr