Abgezogen: Selten konnte sich Harry Kewell (re.) so in Szene setzen, die HSV-Abwehr um Joris Mathijsen agierte konzentriert. picture-alliance
Zwei Änderungen nahm HSV-Trainer Martin Jol gegenüber der 1:4-Schlappe in der Liga bei Borussia Mönchengladbach vor: Benjamin agierte für Tavares von Beginn an, Guerrero stürmte neben Petric anstelle von Olic. Galatasaray-Teamchef Bülent Korkmaz vertraute auf den deutschen U21-Nationalspieler Baris Özbek, der ebenso in der Startelf stand wie der Ex-Schalker Lincoln, der im Mittelfeld die Fäden ziehen sollte. Torjäger Milan Baros fehlte gesperrt.
Der HSV legte beherzt los, griff früh an und drängte Galatasaray erst einmal in deren Hälfte zurück. Nach drei Minuten gab Trochowski einen ersten Warnschuss ab, beeindrucken ließen sich die Türken davon aber nicht. Vielmehr beendete die Elf von Trainer Bülent Korkmaz mit ruhigem Spielaufbau und geschickter Ballzirkulation im Mittelfeld die erste Drangphase der Hanseaten.
Die Achtelfinal-Hinspiele
Die ballsicheren Türken ließen den HSV nicht mehr zur Entfaltung kommen, Torgefahr strahlte das Team aus Istanbul aber nicht aus. Vielmehr hatte der Bundesligist die Möglichkeit in Führung zu gehen, de Sanctis lenkte aber mit Mühe einen Trochowski-Schuss um den rechten Pfosten (28.). Guerrero ließ eine weitere Schuss-Chance ungenutzt (31.), Ayhan Akman nicht! Der Kapitän des türkischen Meisters nahm einen verunglückten Abwehrversuch von Boateng dankend an und versenkte den Ball rechts unten (32.).
Die HSV-Antwort ließ nicht lange auf sich warten, allerdings scheiterte Petric - von Guerrero bedient - frei vor de Sanctis (35.). Hamburg suchte vergeblich die Lücke und probierte es immer wieder auch mit langen Bällen - ohne Erfolg. Eine knifflige Szene gab es noch vor der Pause, als Lincoln im Strafraum zu Fall kam, die Pfeife von Schiedsrichter Kassai aber stumm blieb.
Hochengagiert kam der HSV aus der Kabine und schaffte früh den Ausgleich. Eine Guerrero-Flanke bugsierte Petric mit dem Kopf zu Jansen, dessen Volleyknaller vom linken Fünfmetereck rechts unten einschlug (49.). Die Ereignisse überschlugen sich: Erst verpasste Nonda mit einem Heber die erneute Führung für Galatasaray, dann hielt Emre Asik den durchstartenden Petric und wurde von Schiedsrichter Kassai wegen Notbremse vom Feld geschickt (53.).
In Überzahl erhöhte der Bundesligist die Schlagzahl, Petric 56., 58.) per Drehschuss und Kopfball sowie Guerrero (61.) verfehlten das Ziel. Hektisch wurde es, nachdem Arda Turan in Torwart Rost rutschte, der Unparteiische Kassai aber den Überblick behielt. Den behielt auch de Sanctis, der einen Trochowski-Freistoß aus spitzem Winkel noch vor der Linie erwischte, zudem rettete Mehmet Güven auf der Linie nach einem Benjamin-Schuss (67.).
Galatasaray konnte kurz verschnaufen, ehe Hamburg zur Schlussoffenisve blies. Trochowski (88.), Olic (90./90.+2) hatten den Siegtreffer auf dem Fuß, es reichte aber nicht mehr zum erhofften Erfolg.