Gleich drei Mal konnte sich Portos Torhüter Helton über Treffer seiner Vorderleute auf der Gegenseite freuen. dpa
HSV-Trainer Thomas Doll nahm nach dem 0:0 gegen Hannover 96 am Wochenende eine Änderung in der Startformation vor. Ljuboja kehrte für Guerrero in den Angriff neben Sanogo zurück. Portos Coach Jesualdo Ferreira änderte sein Team im Vergleich zum 4:1-Erfolg vor zwei Wochen gegen die Hanseaten auf zwei Positionen. An Stelle von Cech rückte Fucile auf die linke Abwehrseite während Bosingwa rechts zum Einsatz kam. Zudem spielte im Mittelfeld Paulo Assuncao für den verletzten 18-jährigen Anderson (Wadenbein).
Die Hanseaten waren zu Beginn bemüht, Druck auf das Tor von Portos Keeper Helton auszuüben. Doch nach einer Chance von Ljuboja in den Anfangsminuten, waren es zunächst die Portugiesen, die im Mittelfeld die zielstrebigern Angriffsaktionen darboten. Raul Meireiles und Helder Postiga hatten gute Schussgelegenheiten. Erst nach einer weiteren Gelegenheit des Serben Ljuboja, der per Kopf am gut parierenden Helton scheiterte, entwickelte der HSV nach und nach mehr Selbstbewusstsein im Spiel nach vorne. Sanogo, der agile Sorin und abermals Ljuboja hatten weitere Tormöglichkeiten, zielten jedoch nicht genau genug.
Kurz vor der Halbzeit dann der Schock für die Hamburger Anhänger: Erst landete ein langer Pass von Atouba beim Gegner, dann hinderte der Kameruner Quaresma auf der rechten Seite nicht am Flanken. Mathijsen köpfte den Ball aus dem Strafraum genau zu Lucho Gonzalez, der den Ball volley perfekt traf und Kirschstein aus etwa 22 Metern keine Abwehrchance ließ (44.).
Ohne Abwehrmöglichkeit war HSV-Keeper Kirschstein bei Lucho Gonzalez' Volleyschuss zum 0:1. dpa
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Nach dem Wiederbeginn schienen den Hamburger den späten Rückstand noch nicht verdaut zu haben, denn die Portugiesen waren das agilere und gefährlichere Team. Konnte Mahdavikia noch kurz zuvor eine gute Chance für Ricardo Quaresma vereiteln, war es wenige Minuten später Lisandro Lopez, der von Atouba im Strafraum nach Flanke von der linken Seite nicht entscheidend gestört wurde, und den Ball nur noch über die Torlinie bugsieren musste (61). Doch der HSV antwortete prompt. Trochowski setzte sich auf der linken Seite durch und Kapitän van der Vaart konnte in der Strafraummitte mustergültig nur eine Minute nach dem 0:2 zum Anschluss einköpfen (62.).
Der Anschlusstreffer erweckte nicht nur das immer unzufriedener gewordene Publikum, sondern sorgte auch für neuen Schwung bei den Hamburgern. Der gerade erst für Atouba eingewechselte Berisha traf nach Ablage von Sanogo nur den linken Pfosten. Danach jedoch tat sich die Doll-Elf gegen clever verteidigende und auf Konter lauernde Portugiesen schwer, zumal die HSV-Abwehrspieler die quirligen Stürmer der Südeuropäer nie richtig in den Griff bekamen. So sorgte schließlich auch der eingewechselte Bruno Moraes mit einem trockenen Linksschuss bei einem zielstrebig vorgetragenem Konter der Gäste für die Entscheidung (88.).
Nach dem Aus in der Champions League und ohne Chance auf weitere Teilnahme am UEFA-Cup steht der HSV vor schwierigen Wochen in der Bundesliga, in denen es gilt, sich für den schwachen Saisonstart peu a peu zu rehabilitieren.