Im Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen ging es nicht nur um die Vormachtstellung im Norden, sondern auch um die Tabellenführung. Der Sieger würde Darmstadt, das am Samstag spät gegen Dresden gewonnen hatte, als Tabellenführer ablösen.
Den Gästen aus Bremen merkte man das Selbstbewusstsein von zuletzt acht Spielen ohne Niederlage (davon sieben Siege) an. Die Werner-Elf, bei der nach dem 1:1 Unentschieden gegen Ingolstadt Bittencourt nach Gelb-Sperre Rapp ersetze, stresste den HSV, der nach dem 1:1 bei Sandhausen unverändert antrat, früh und erzwang so einige Abspielfehler.
Bremer Führung zählt nicht - Ducksch macht Elfmeter rein
So dauerte es nicht lange, bis der Ball ein erstes Mal im Tor der Hamburger lag, allerdings zählte Bittencourts Treffer wegen Abseits nicht (7.). Doch dann meldete sich der VAR: Bei Topraks Schussversuch war Meffert mit der Hand am Ball - Schiedsrichter Daniel Siebert entschied sich für die harte Entscheidung Handelfmeter. Ducksch trat an und verwandelte sicher zur frühen Führung (10.).
Danach entwickelte sich ein äußerst intensives wie kurzweiliges Spiel, in dem beide Mannschaften den Weg nach vorne suchten. Etwas zwingender und gefährlicher waren die Gäste, die durch Füllkrug (18.), Groß (23.), Bittencourt (30.) und Ducksch (33.) teils dicke Möglichkeiten hatten.
Hamburger Ausgleich zählt nicht Teil 1
Die Hamburger hatten mit dem hohem Angriffspressing der Bremer immer wieder Probleme, nach vorne ging indes wenig. Trotzdem jubelte der HSV in Minute 19, wenn auch nur kurz. Heyers Treffer zählte nicht, da Glatzel Toprak in Keeper Pavlenka geschoben hatte. Der Stürmer der Hamburger war in der ersten Hälfte bei Gegenspieler Toprak meist gut aufgehoben, konnte sich nur kurz vor der Pause etwas Platz verschaffen, verlängerte Jattas Flanke aber nur neben das Tor (44.).
Wilde Phase nach der Phase
Der 24. Spieltag
Direkt nach der Pause wurde das ohnehin schon intensive Spiel dann turbulent: Meffert traf Sekunden nach Wiederanpfiff zum Ausgleich (46.) - und dann war wieder der VAR gefragt. Erneut ging es um ein Handspiel im Hamburger Strafraum. Diesmal hatte Jatta bei Weisers Abschluss den Arm zu weit oben. Zum Elfmeterpunkt schritt Füllkrug und auch er verlud Heuer Fernandes (51.).
In der Folge nahmen sich beide Teams eine kurze Zeit, um Luft zu holen, nur um in der Schlussphase die Schlagzahl wieder zu erhöhen.
Den Auftakt machte Ducksch, der sich gegen Jatta selbst den Ball erkämpfte, ihn vor dem Strafraum zurückbekam und perfekt ins linke untere Eck einschoss (76.). Der HSV schüttelte sich nur kurz und antwortete durch Glatzel prompt (80.) - auch bei diesem Treffer gab es Diskussionen, weil Ducksch in der Entstehung von Vuskovic im Zweikampf getroffen wurde.
Hamburger Ausgleich zählt nicht Teil 2
Während es für Ducksch nicht mehr weiterging, warfen die Hamburger in der Schlussphase alles nach vorne - und jubelten schließlich in der fünften Minute der Nachspielzeit, aber nur kurz. Denn Wintzheimers Treffer zählte wegen einer Abseitsstellung von Vorbereiter Kittel nicht. Als Glatzel die letzte Chance auf den Ausgleich liegen ließ, stand sie fest: die erste Heimpleite des Hamburger SV.
Damit springt Bremen zurück an die Tabellenspitze und kann diese am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Dynamo Dresden verteidigen. Hamburg, das auf Platz vier abgerutscht ist, gastiert am Samstagabend (20.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg - zuvor steht am Mittwoch (18.30 Uhr) noch das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Karlsruhe an.