Hamburgs Olic (re.) dreht nach seinem Führungstor ab. Guerrero jubelt, Bochums Bönig ist konsterniert. dpa
HSV-Trainer Huub Stevens änderte seine Mannschaft nach dem 3:1-Erfolg im UEFA-Cup-Spiel in Zürich notgedrungen auf einer Position: Für den verletzten Kapitän van der Vaart (Bänderanriss) spielte Guerrero von Beginn an. Auf Seiten der Bochumer vertraute Marcel Koller jener Startelf, die auch beim 3:3 gegen Cottbus vor Wochenfrist begann. Was bedeutete, dass Wintereinkauf Shinji Ono erneut nur Ersatz war. Ein Familientreffen der beiden Cousins Thimothee Atouba (HSV) und Joel Epallé (Bochum) war ausgeschlossen, nachdem Atouba zu spät vom Afrika-Cup zurückkehrte und von Stevens freigestellt wurde. Epallé nahm auf der Bochumer Bank Platz. Beide spielten vor Wochenfrist noch mit Kamerun im Finale des Afrika-Cups gegen Ägypten (0:1).
Beide Mannschaften benötigten einige Zeit, um in die Partie zu finden. Zunächst spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab, wo sich beide Seiten neutralisierten. Etliche Fehlpässe und Missverständnisse prägten das Spiel, Torraumszenen waren Mangelware. Mit zunehmender Spieldauer konnten sich die Hanseaten ein optisches Übergewicht erspielen, allerdings taten sie sich gegen die in der Abwehr kompakt stehenden Bochumer weiterhin sehr schwer.
20. Spieltag
Auch in der Folgezeit fehlten dem HSV die zündenden Ideen, um die Bochumer in Verlegenheit bringen zu können. Das Koller-Team stand in der Defensive gut organisiert und spielte abgeklärt, ließ im Angriff aber jegliche Durchschlagskraft vermissen. So plätscherte die Partie ohne große Höhepunkte dem Halbzeitpfiff entgegen.
Doch wie aus dem Nichts ging der Hamburger SV in der 40. Minute nach einer Traumkombination in Führung. Guerrero schickte Trochowski steil, der sich im Rücken der VfL-Abwehr frei lief. Der Nationalspieler legte direkt nach innen, wo Olic nur noch ins leere Tor einschieben musste. Mit dem 1:0 ging es auch in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel engagierte sich Bochum mehr in der Offensive. Nun agierte der HSV zurückhaltender und versuchte, die sich bietenden Lücken in der VfL-Abwehr auszunutzen. Bereits in der 58. Minute hätte Guerrero das 2:0 erzielen müssen, doch der Peruaner köpfte nach einer Olic-Flanke aus kurzer Distanz Lastuvka genau in die Arme.
In der 64. Minute sorgte der Hamburger SV dann aber für die Vorentscheidung. Allerdings ging dem 2:0 ein Patzer von VfL-Keeper Lastuvka voraus. Der Tscheche ließ einen Distanzschuss von Kompany abprallen, so dass Jarolim nur noch einschieben musste.
Der Widerstand der Bochumer war damit gebrochen. In der 71. Minute ließ Jarolim nach schöner Vorarbeit von Olic dann noch das 3:0 folgen. In der Schlussphase hätte der HSV sogar das Ergebnis noch ausbauen können. Pech hatte Kompany zwei Minuten vor Abpfiff, als sein fulminanter Distanzschuss von der Unterkante der Querlatte und der Torlinie ins Feld zurücksprang.
Für den Hamburger SV steht im UEFA-Cup das Rückspiel gegen den FC Zürich an, ehe am Sonntag der Nord-Süd-Schlager beim FC Bayern wartet. Der VfL empfängt am Freitagabend Hannover 96.