Bundesliga

Die Analyse

Die Analyse

Personal: Beide Teams mit je zwei Veränderungen zur Vorwoche: Beim HSV spielte Kirjakow für Spörl (Muskelverletzung); Ernst erhielt den Vorzug vor Böger. In den VfL-Reihen vertrat Bastürk den verletzten Gaudino (Muskelfaserriß). Zudem kam Petrovic für Reis ins Spiel.

Taktik: Hamburgs Trainer Pagelsdorf war zu taktischen Umstellungen gezwungen. Da Kirjakow neben Yeboah in die Spitze rückte, übernahm Dembinski den Part im offensiven Mittelfeld. Außerdem ergab sich durch die Hereinnahme von Ernst die Möglichkeit, in der Defensive ein taktisches Wechselspiel aufzuziehen: Ernst und Libero Gravesen sollten sich phasenweise abwechseln.

Gravierende Korrekturen nahm der Bochumer Coach Toppmöller, der insgesamt eine etwas defensivere Variante wählte, im Vergleich zur Freiburg-Partie vor. Mit Petrovic, der Dembinskis Kreise einzuengen versuchte, baute er einen Abfangjäger ins defensive Mittelfeld ein. In der Abwehr zog Toppmöller eine Dreierkette, in der der zentrale Abwehrspieler Kracht fast ständig auf einer Linie mit Waldoch und Sundermann agierte, dem zuletzt praktizierten Vierer-Verband vor.

Spielverlauf: Die Gastgeber von Beginn an druckvoll, engagiert und aggressiv. Für ein Übergewicht im Mittelfeld sorgte neben Dembinski, der Spielmacher- Qualitäten andeutete, der gewandte und ballsichere Ernst, der immer wieder Akzente im Vorwärtsspiel setzte. Stark verbessert erneut der quirlige Yeboah. Die Defensivabteilung der Hamburger stand sehr kompakt. Auch das Wechselspiel zwischen Ernst und Gravesen funktionierte recht gut.

Bei den Bochumern erwies sich der technisch versierte Bastürk als guter Gaudino-Vertreter. Über den Türken liefen die meisten Entlastungsangriffe. Von Hofmann und den beiden Spielern auf den Außenbahnen, Schreiber und Peschel, war hingegen im ersten Abschnitt wenig zu sehen. Die Doppelspitze Michalke und Kuntz war weitgehend abgemeldet.

Toppmöller brachte mit Buckley nach dem Wechsel eine neue Spitze, beorderte Kuntz zurück ins Mittelfeld. Für den ausgewechselten Schreiber rückte Hofmann auf die linke Außenbahn. Mit dieser Formation hatte der VfL kurze Zeit mehr vom Spiel - ehe Hamburg mit den glänzend aufgelegten Dembinski, nach Kirjakows Auswechslung im Sturm, und Yeboah das Heft wieder in die Hand nahm.

Fazit: Guter Neuanfang des HSV im neuen Stadion - und ein verdienter Sieg gegen die im Angriff harmlosen Bochumer. Jacek Dembinski Stark im Spielaufbau, glänzende Übersicht und Schütze des einzigen Tores.

Es berichten Manfred Ewald, Hans-Günter Klemm und Michael Richter