Nach der enttäuschenden 0:2-Schlappe in Gladbach änderte HSV-Coach Jara seine Elf auf drei Positionen: Für Jacobsen und Hoogma liefen wieder Ujfalusi und der zuletzt Gelb-gesperrte Hollerbach auf. Zudem ersetzte Takahara Benjamin. Zwei Änderungen nahm dagegen Bielefelds Coach Möhlmann im Vergleich zum 0:0 gegen Dortmund vor. Rauw ersetzte den verletzten Brinkmann (Hexenschuss) und Lense kam für den grippekranken Dabrowski ins Team.
Südamerikanische Stimmung in der Hamburger AOL-Arena: Der Rasen war gänzlich überzogen mit weißen Papierfetzen. Die Orientierung verloren die Hamburger deshalb aber nicht. Von Anbeginn setzten sie die Bielefelder schon in deren Hälfte mit konsequentem Pressing unter Druck. Eine Tatsache, die sich schon bald auszahlen sollte. In der neunten Minute schickte Barbarez Takahara steil in den Strafraum. Der Japaner fackelte nicht lange und zog ab. Der Rettungsversuch von Reinhardt trifft Keeper Hain am Kopf, von dort flog das Leder über die Linie. Im Anschluss zeigte sich der HSV Spiel bestimmend aber abwartend. Ein Risiko wollten die Hanseaten nicht eingehen, deshalb drängten sie nicht bedingungslos auf das 2:0. Ihre technische Überlegenheit und die Tatsache, dass die Norddeutschen noch hätten zulegen können, waren aber stets deutlich zu spüren. Den Bielefeldern kam die Hamburger Zurückhaltung natürlich entgegen. So setzten sie ihrerseits auf Konter. Wenn auch die klaren Chancen fehlten, die schnellen Wichniarek und Diabang waren ständig in Bewegung. Dennoch hatten beide Teams bis zum Pausenpfiff die Möglichkeit, für Zählbares zu sorgen. Sowohl Fukal auf der einen Seite (34.) als auch Lense auf der anderen (39.) vergaben aber leichtfertig. Nach dem Wechsel wurde die Arminia mutiger und versuchte, selbst das Heft in die Hand zu nehmen. Dies gelang ihnen überraschend gut, da die Hanseaten wenig entgegensetzten. So hatte man es an der Elbe Keeper Pieckenhagen zu verdanken, der sich bei Wichniareks Flugkopfball auszeichnen konnte (56.). HSV-Trainer Jara reagierte und brachte mit Wicky für Cardoso eine weitere Kraft im defensiven Mittelfeld. Doch es schien, als hätte Hamburg, das äußerst spielstark begann, den Faden verloren. Auch in puncto Aggressivität erarbeitete sich der DSC nun deutliche Vorteile. Doch die Arminen zogen das Spiel vornehmlich in die Breite, nach vorne mangelte es ihnen an Präzision. Gegen Ende stand die Partie unter einem Motto: Hamburg versuchte sich über die Zeit zu schaukeln, Bielefeld versuchte viel, die Durchschlagskraft fehlte jedoch. Ein Kuriosum am Ende: Takahara verpasste es in der 90. Minute, den Ball ins leere Tor zu schieben. Es hätte, gemessen an der Anfangsphase, eine Gala des HSV werden können, aber nach der frühen Führung konnte man an der Elbe froh sein, nicht noch den Ausgleich gegen engagierte Bielefelder bekommen zu haben.