Beide Trainer nahmen einige Veränderungen vor, wobei Hamburgs Pagelsdorf das richtige Händchen besaß. Der HSV-Coach nominierte Dembinski im offensiven Mittelfeld und kompensierte so den Ausfall des gesperrten Salihamidzic. Der Pole wurde zum Mann des Tages und zum Retter der Hanseaten: Glänzende Vorbereitung zu Spörls Führung, gekonnte Vollstrekung nach Gravesens Paß zum umjubelten 2:0. Zudem gruppierte Pagelsdorf die Abwehr um: Schnoor wieder Libero, dafür Gravesen anstelle von Zeyer im defensiven, halblinken Mittelfeld. Auf der linken Seite spielte erneut Hollerbach, in der Spitze der kantige Weetendorf. Allrounder Böger mußte zunächst auf der Bank bleiben.
Einige Umstellungen auch bei Bielefeld, wo Middendorp die zuletzt geschmähten Iraner Bagheri und Daei brachte. Auch Maas kehrte ins Team zurück. Auf der ungeliebten Position auf der linken Seite kam abermals Reeb zum Einsatz. Sternkopf, Bode und Fuchs mußten weichen.
Deminski lenkt, Spörl trifft
Die Hausherren wiesen die bessere Spielanlage auf und hatten auch in technischer Hinsicht Vorteile. Eine glänzende erste Halbzeit des HSV, der indes nach dem Wechsel zaghaft und gehemmt wirkte, so es zu einer Zitterpartie kommen ließ. Überragend Dembinski als Antreiber und Lenker, von Maas selten gestört. Gut vor allem das Flügelspiel der Hamburger, zumal die Arminia dort sehr anfällig war, da Reeb in dieser Rolle verschenkt ist, Rydlewicz versagte.
Auf der Gegenseite kaum effektive Spielzüge: Kuntz ohne große Impulse, Bagheri mit Schwächen. Allein Stratos, wenn er sich einschaltete, sorgte gelegentlich für Druck. Harmlos die Doppelspitze: Reina noch bemüht, jedoch weitergehend von Hertzsch neutralisiert. Der formschwache Daei beim resoluten Panadic erst recht abgemeldet. Hamburgs Deckung stand. Dank der beiden zuverlässigen Manndecker, die mit klarer Aufgabenverteilung agierten, ihre Gegenspieler verfolgten. Auch dank Schnoor, der erneut eine solide Leistung bot. Und nicht zuletzt dank eines wirkungsvollen Gravesen, der diesmal sogar Kmetsch im defensiven Mittelfeld übertraf. Wenngleich Kmetsch mit Kuntz den stärkeren Gegenspieler hatte als der Däne mit Bagheri.
Verbesserungswürdig abermals das Angriffsspiel des HSV. Yeboah, vom jungen Bremke ohne Mühe ausgeschaltet, ein Ausfall. Weetendorf mit Ansätzen, jedoch auch von Zafirov entscheidend gestört. Zum Glück hatte Dembinski seinen großen Tag und entledigte die Hamburger kurz vor Schluss von allen Sorgen.