Stückwerk vor leeren Rängen: Der Hamburger Castelen gegen Honveds Smiljanic. dpa
Bei Honved Budapest fiel Kapitän Attila Dobos (Bänderriss im Knie) aus. Mit dabei war Torjäger Abraham Guie Gneki, der bereits in der Liga dreimal erfolgreich war und auch in der vorigen Qualifikationsrunde gegen Nistru Otaci (Moldawien) doppelt traf.
Gegen einen Einsatz entschied sich Rafael van der Vaart. Der Niederländer erklärte, wegen Rückenproblemen nicht spielen zu können. Joris Mathijsen, dessen Frau ein Kind bekam, fehlte, genauso wie Collin Benjamin. Castelen, Reinhardt und Atouba liefen von Beginn an auf.
Wenig prickelnde Szenen bekamen die Zuschauer in der ungarischen Haupstadt im ersten Spielabschnitt zu sehen. Die beste Hamburger Szene gleich nach fünf Minuten: Trochowski versuchte es mit einem Linksschuss aus der Distanz, das Leder flog denkbar knapp am Pfosten vorbei. Sechs Minuten später eine knifflige Situation an der Strafraumgrenze des HSV. Unsanft legte Demel Gegenspieler Ivancsics zu Boden, Referee Kuipers zeigte aber nicht auf den Punkt. Das Einsteigen des Hamburger Außenverteidigers wäre durchaus elfmeterwürdig gewesen.
Beim HSV war der Ausfall von Rafael van der Vaart spürbar. Es fehlten die Ideen im Mittelfeld, die Angreifer hingen in der Luft. Zudem produzierte das Team von der Alster zuviele Abspielfehler. Lediglich eine Bogenlampe von Jarolim (32.) sorgte noch für ein wenig Torgefahr, Keeper Toth war aber auf dem Posten.
Auch von den Gastgebern war nicht viel zu sehen. Ein 25-Meter-Schuss von Genito stellte Rost vor keine Probleme (36.), in der 40. Minute musste Jarolim den enteilten Hercegfalvi mit einer Grätsche bremsen. Mit dem torlosen Remis in einer mehr als mäßigen Partie ging es schließlich in die Pause.
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Honved kam wesentlich spritziger aus der Kabine und hatte nach nur zwei Minuten die bis dato beste Gelegenheit des Spiels: Nach einer Flanke von links stand Abraham Guie Gneki sträflich frei, vergab aber aus kurzer Distanz die Riesenchance zur Führung. Der Ivorer schoss knapp über das Tor. In der 52. Minute zog Hercegfalvi aus 15 Metern ab, das Leder strich erneut knapp über die Querlatte.
Spielerisch lief bei der Stevens-Elf weiter nichts zusammen. Und auch ein Gastgeschenk nahm sie nicht an. Zidan erhielt klar im Abseits stehend das Leder, vermochte es aber nicht, Keeper Toth zu überwinden. Ein Querpass zum völlig freistehenden Olic wäre durchaus eine Alternative gewesen (61.).
Die Partie verflachte in der letzten halben Stunde zum vollkommenen Langeweiler. Immerhin hatte Hamburg nun mehr Ballbesitz, doch zu oft versuchte es der Bundesligist durch die Mitte. Auch die Einwechslungen von Guerrero und Ben-Hatira für Zidan und Olic brachten keinen neuen Schwung.
Erst in den Schlussminuten kam noch einmal Spannung auf. Trochowskis Freistoß-Flanke beförderte de Jong im Fallen per Kopf ans Lattenkreuz (85.), auf der anderen Seite zeichnete sich Rost kurz darauf bei einem 25-Meter-Freistoß von Ivancsics aus. Dass auch Guerrero nach einem Pass von Atouba eine hundertprozentige Gelegenheit nicht nutzte, passte ins Bild. Der Peruaner scheiterte allein vor Toth am ungarischen Keeper, erneut hätte der Angreifer nur querlegen müssen, war jedoch zu egoistisch. So blieb es beim leistungsgerechten Remis.
Das Rückspiel in der HSH-Nordbank-Arena steigt am 30. August. Bis dahin müssen sich die Norddeutschen steigern, wenn sie noch in den UEFA-Cup einziehen wollen.