Bundesliga

Gladbachs Jonas Hofmann zeigt gegen Bayern Fair-Play-Geste: "Für mich ganz normal"

Gladbacher korrigiert auf Nachfrage Foul-Pfiff

Hofmanns Fair-Play-Geste: "Für mich ganz normal"

Ihre Wege kreuzten sich am Sonntag häufiger: Bayerns Thiago (li.) und Gladbachs Jonas Hofmann.

Ihre Wege kreuzten sich am Sonntag häufiger: Bayerns Thiago (li.) und Gladbachs Jonas Hofmann. picture alliance

Mit viel Engagement, aber lange Zeit wenig Offensivgeist stemmte sich Mönchengladbach am Sonntag gegen eine Niederlage gegen den FC Bayern, die letztlich mit 0:1 aber doch Realität wurde. Und doch behielt Hofmann in der heißen Phase des Spiels einen kühlen Kopf und setzte ein Zeichen.

Gerade erst waren die Bayern durch Thomas Müller in Führung gegangen (63.) und Gladbach hatte durch die Hereinnahme von Thorgan Hazard die Offensive eingeläutet (64.), da marschierte Hofmann einmal mehr mit großen Schritten durchs Mittelfeld. Von rechts grätschte Thiago in seinen Laufweg, Hofmann kam zu Fall, Schiedsrichter Tobias Stieler pfiff Freistoß. Eine Entscheidung, die Thiago zu gestenreichem Protest veranlasste, Stieler wandte sich an Hofmann und befragte den Gladbacher, ob es einen Kontakt gegeben habe. Das verneinte dieser. Statt einer aussichtsreichen Freistoßposition für zumindest eine Flanke gab es einen Schiedsrichterball.

Spielersteckbrief Hofmann
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Ich habe gedacht, dass ich gleich umgesenst werde und bin dann aus dem Gleichgewicht gekommen.

Jonas Hofmann zur fraglichen Szene

Hofmanns Geste - zwar in keiner Tor- oder Elfmetersituation, aber doch in einer wichtigen Spielphase - fand direkt auf dem Platz großen Anklang. Referee Stieler bedankte sich, Münchner Akteure zeigten reihenweise ihre Anerkennung. "Ich wollte keine Schwalbe machen", erklärte Hofmann die Szene später am Sky-Mikrofon. "Ich habe gedacht, dass ich gleich umgesenst werde und bin dann aus dem Gleichgewicht gekommen."

zum Spiel

Sein Eingeständnis wollte Hofmann selbst gar nicht zu hoch hängen: "Man sieht auch, ich habe nicht reklamiert. Deshalb ist es für mich ganz normal, wenn der Schiri mich fragt, ob er mich berührt oder nicht, dass ich sage, er war nicht dran."

Es hilft wenig, wenn es Einzelne machen. Wenn es häufiger der Fall wäre, dann ist das für alle gut.

Appell von Dieter Hecking

Mit der Einstellung liegt er auf einer Linie mit seinem Trainer Dieter Hecking. "Wir haben das innerhalb der Mannschaft thematisiert", erklärte er zum Thema entsprechender Eingeständnisse. "Ich weiß, es ist nicht immer ganz einfach. Aber in der Szene hat es Jonas gemacht." Seine Mannschaft habe den Fair-Play-Gedanken verinnerlicht. "Wir wollen dafür stehen, dass Schauspielerei und Fehlentscheidungen keinen Einfluss auf das Spielergebnis haben."

"Dafür werden wir jetzt nicht allzu viel Beifall kriegen", meinte Hecking, der auf vergleichbare Fälle hofft: "Es hilft wenig, wenn es Einzelne machen. Wenn es häufiger der Fall wäre, dann ist das für alle gut." Genau da sieht er auch eine Gefahr: "Wenn wir die Einzigen bleiben, dann wären wir am Ende die Dummen."

bru