Die Neunationalspieler Schäfer (li.) und Weis lieferten sich ein packendes Duell. picture-alliance
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick wechselte nach der 0:1-Niederlage in Berlin, die das Ende der fünf Spiele andauernden Siegesserie bedeutete, zweimal Personal aus. Der wiedergenesene Ibertsberger kehrte für Janker auf die linke Außenposition der Viererkette zurück, der ins England-Aufgebot berufene Weis begann an Stelle von Salihovic.
Auch "Wölfe"-Coach Felix Magath nahm im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen Cottbus zwei Änderungen an seiner Anfangsformation vor. Hasebe und Ricardo Costa ersetzten Dejagah und Gentner. Hinter der "Doppelsechs" Josue und Hasebe bildeten Costa, Madlung und Barzagli eine Dreierreihe, Riether und Schäfer machten die Außenbahnen dicht.
Aus dieser defensiven Grundordnung heraus versuchte Wolfsburg zu Beginn erfolgreich, den Aufsteiger weit vom eigenen Tor entfernt zu halten. Beide Teams gingen im Mittelfeld engagiert zu Werke, wobei die TSG zunächst über ein Bemühen nicht hinaus kam, ihr Kombinationsspiel aufzuziehen. Nach sieben Minuten knackte 1899 dann erstmals den Abwehrriegel der "Wölfe". Von Beck bedient, setzte Ibisevic das Leder aber über den Querbalken.
Der 13. Spieltag
Die Rangnick-Elf fand nun öfter die Lücke und wurde stärker. Auch die nächste Gelegenheit gehörte Ibisevic, der in Folge einer ansehnlichen Kombination über Obasi und Carlos Eduardo am kurzen Eck vorbeischoss (15.). Von der Magath-Elf war bis dahin offensiv kaum etwas zu sehen, einzig TSG-Keeper Haas sorgte kurz für ein Raunen im weiten Rund, als ihm ein harmloser Ball aus den Händen glitt, ehe er das Leder im Nachfassen sicher hatte (20.).
Auf der Gegenseite war es nun aber soweit. Nachdem Ibertsberger die Kugel erkämpft hatte, schickte Carlos Eduardo Obasi auf die Reise. Der Nigerianer nahm Tempo auf, zog Barzagli auf sich und passte dann zu Ibisevic, der aus halbrechter Position mit einem von Ricardo Costa abgefälschten Schuss die Führung besorgte (23.). Nachdem abermals Ibisevic wenig später die Gelegenheit zum 2:0 ausgelassen hatte (26.), schlug Wolfsburg umgehend zurück. Am Boden liegend beförderte Dzeko das Spielgerät zehn Meter vor dem Tor quer zu Grafite, der Jaissle alt aussehen ließ und mit der Fußspitze zum 1:1 einschoss (27.).
Die Begegnung spielte sich nun wieder vorwiegend in der neutralen Zone ab, ehe eine Standardsituation die Heimelf erneut in Front brachte. Nachdem Madlung an Ba gezogen hatte, verwandelte Carlos Eduardo den Freistoß aus knapp 20 Metern sehenswert mit links in den rechten Torwinkel (37.). Doch wieder hatte die Magath-Elf prompt die passende Antwort parat. Eine Freistoßflanke von Misimovic legte Ricardo Costa unabsichtlich mit der Hand für Dzeko vor, der aus kurzer Distanz keine Probleme hatte, das Leder zum 2:2-Pausenstand über die Linie zu drücken. Haas sah bei dem Luftduell mit Ricardo Costa allerdings nicht gut aus (41.).
Die erste Viertelstunde des zweiten Abschnitts gestaltete sich ausgesprochen zweikampflastig. Beide Mannschaften agierten mit hoher Intensität, fanden aber selten den Weg in die Gefahrenzone. Die Trainer reagierten: Rangnick brachte Salihovic, Magath Caiuby. Und der Hoffenheimer Wechsel zahlte sich aus. Carlos Eduardo narrte Schäfer auf der rechten Seite und passte zu Salihovic. Ein Geniestreich des Bosniers ließ Obasi plötzlich alleine vor Benaglio auftauchen. Der Nigerianer behielt die Ruhe und schob überlegt zur dritten TSG-Führung ein (69.).
Die Begegnung blieb intensiv, beide Teams gingen kräftemäßig ans Limit. Nachdem sich das Hoffenheimer Angriffstrio die Kugel bis ins Abseits nur noch per Hacke zugespielt hatte, konterte der VfL brandgefährlich. Caiuby war alleine durch, scheiterte aber am glänzend reagierenden Haas (72.), der allerdings bei hohen Bällen wiederholt Schwächen offenbarte.
Wolfsburg setzte in der Schlussphase mit Dejagah und Gentner voll auf Angriff, agierte in seinen Aktionen aber zu unpräzise. Dennoch bewegte sich das Match weiter auf des Messers Schneide, weil die TSG ihre Konter nicht sauber zu Ende spielte. Sekunden vor dem Ende bot sich so Grafite noch einmal die Chance zum Ausgleich, aus 16 Metern landete sein fulminanter Schuss aber am Außennetz.
Auf Hoffenheim wartet am nächsten Samstag das Aufsteigerduell in Köln, wo mit Beck der Rechtsverteidiger wegen seiner fünften Gelben Karte fehlen wird. Wolfsburg empfängt zeitgleich den VfB Stuttgart.