Gladbachs Coach Marco Rose konnte im Vergleich zum 4:0 gegen Frankfurt wieder auf Kramer (zurück nach Gelb-Sperre) bauen und beorderte den 30-Jährigen auch direkt in die Startelf. Zakaria landete dafür auf der Bank.
Auf der anderen Seite hatte sich die TSG beim 0:0 in Leipzig durchaus achtbar aus der Affäre gezogen, folglich sah Trainer Sebastian Hoeneß wenig Grund für personelle Änderungen - mit einer Ausnahme: Bebou stürmte und verdrängte Rutter auf die Bank.
Borussia glänzt durch Effizienz
Große Fußballunterhaltung wurde in Sinsheim nicht geboten. Beide Mannschaften erwiesen sich als defensiv aufmerksam, offensiv aber zu ungenau. Hüben wie drüben war die Fehlpassquote zu hoch, sodass ein strukturierter Spielaufbau zunächst nicht wirklich zu sehen war.
Die Kraichgauer erwiesen sich einen Tick gefährlicher, verbuchten sie doch immerhin über Baumgartner (3.) und Skov (22.) zwei nennenswerte Chancen. Gladbach indes glänzte durch Abwesenheit vor dem gegnerischen Tor - bis zur 25. Minute: In dieser entwischte Thuram auf der rechten Außenbahn und spitzelte den Ball unter starker Bedrängnis noch zu Plea, der anschließend aus 15 Metern 1899-Torhüter Baumann überwand - 1:0.
Die Borussia hatte im Grunde ihre erste Chance direkt genutzt und zog sich danach ein wenig zurück, wollte die TSG ganz offensichtlich aus der Reserve locken - und hatte großes Glück, dass Bebou nach einer Nachlässigkeit - Kramer und Neuhaus verteidigten halbherzig, Elvedi säbelte über den Ball - nur den linken Pfosten traf (31.).
Es klingelt - vor und nach dem Pausenpfiff
Matchwinner dank Doppelpack: Andrej Kramaric (re.). imago images
Insgesamt blieb das Niveau der Begegnung überschaubar, die TSG war zwar bemüht, aber letztlich noch ohne Durchschlagskraft. Gladbach tat nicht mehr als nötig, erwies sich aber als eiskalt im Abschluss: Nach starker Balleroberung von Bensebaini ging es schnell über Thuram nach vorne, der schließlich Lazaro im Fünfer fand - der 2:0-Pausenstand (45.).
Strahlten die Gäste vor der Pause noch durchaus Souveränität aus, so war dies nach Wiederanpfiff nicht mehr der Fall. Hoffenheim blies zur Aufholjagd - und brauchte exakt 20 Minuten, um die Mission zu erfüllen: Kramaric legte nach einer Ecke und einer missglückten Abwehraktion von Thuram den Grundstein (48.), ehe Kaderabek zweimal mit tollen Flanken von rechts glänzte und das 2:2 durch Bebou (58.) sowie das 3:2 wieder durch Kramaric (65.) auflegte.
Gladbach packt die Brechstange aus
Rose reagierte auf den "Systemabsturz" mit einem Dreifachwechsel, brachte Wolf, Zakaria und Embolo für Thuram, Bensebaini und Plea (68.) und musste schon bald wieder wechseln, weil Kramer sich am Oberschenkel verletzte. Für den Mittelfeldmann kam Herrmann. Da war nur noch eine Viertelstunde zu spielen.
Der Borussia war die Selbstverständlichkeit abhandengekommen, während die Hoffenheimer mit breiter Brust und solider Zweikampfführung Gefahr vom eigenen Kasten fernhielten. Dennoch blieb es spannend, auch weil die Fohlenelf nicht aufgab und zum Ende hin sogar die Brechstange auspackte - letztlich vergebens.
Für die TSG dreht sich das Bundesliga-Karussell am Samstag (15.30 Uhr) im Breisgau beim SC Freiburg weiter, die Gladbacher empfangen tags darauf Arminia Bielefeld (18 Uhr).