Nicht ganz fair arbeitet Kölns Petit (li.) hier gegen Janker. picture alliance
Wie so oft musste Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick auch nach der 0:4-Pleite in Wolfsburg gezwungenermaßen umstellen. Beck (Gelb-Rot-Sperre) und der angeschlagene Compper (Adduktoren) fielen aus und wurden von Fabricio und Nilsson ersetzt. Janker rückte somit auf die Beck-Position und verteidigte rechts, Fabricio übernahm den Part auf der linken Seite. Im Angriff lief Wellington anstelle von Sanogo auf. Auf der Bank nahmen neben dem 18-jährigen Terrazzino mit Sulu (zweite Mannschaft) und den beiden A-Jugendlichen Vukcevic und Groß drei weitere Amateure Platz.
Bei Köln standen Coach Christoph Daum die beim 1:0 gegen Bremen Gelb-gesperrten Geromel und Petit wieder zur Verfügung. McKenna und der lädierte Sanou (Innenband) mussten dafür weichen.
Was Hoffenheim und Köln von Beginn an anboten, erinnerte nicht ansatzweise an das Duell zweier Bundesliga-Teams. Ohne jegliches Tempo schoben die Akteure unmotiviert die Kugel hin und her. Das Geschehen spielte sich fast ausnahmslos zwischen den Strafräumen ab, Fehlpässe und vereinzelte Fouslpiele prägten das Bild. Bas 35-Meter-Schuss (7.) und eine Direktabnahme von Vucicevic (11.) waren exklusive Offensivmomente einer ganz schwachen Anfangsphase.
Auch mit zunehmender Spieldauer änderte sich am Treiben auf dem Rasen nichts. Neben der Tatsache, dass beiden Teams nichts gelang, hielten sich auch die Versuche, offensive Elemente in die Begegnung einfließen zu lassen, in Grenzen. Fast schien es, als hätten 1899 und der FC einen Nicht-Angriffs-Pakt geschlossen. Erst nach 35 Minuten entwickelte sich wieder so etwas wie Torgefahr, mit Salihovics Schuss aus spitzem Winkel hatte Mondragon aber keinerlei Probleme.
Das Match wurde nun etwas besser, war von einer ordentlichen Bundesligapartie aber immer noch weit entfernt. Ehret und Mohamad sprangen an einer Freistoß-Flanke von Petit vorbei (36.), ehe es im Kölner Strafraum kurze Aufregung gab. Nach einem Wellington-Kopfball prallte das Spielgerät Pezzoni an den Arm, Referee Michael Kempter ließ aber weiterspielen (39.). Nach einem harmlosen Ba-Schüsschen in Folge eines Konters (41.) beendete Kempter pünktlich den ersten Durchgang.
Der 31. Spieltag
Rangnick reagierte zur Pause, brachte mit Sanogo für Fabricio einen weiteren Angreifer und stellte auf 4-2-2-2 um. Luiz Gustavo rückte nach links hinten, Salihovic und Weis bildeten die Doppelsechs. Ba (links) und Obasi (rechts) kamen über die Außenbahnen, Sanogo und Wellington agierten im Zentrum. Das Match gewann nun deutlich an Fahrt. Hoffenheim baute Druck auf, drängte Köln in den eigenen Strafraum und kam zu Chancen. Wenige Augenblicke nach Wiederbeginn lenkte Mondragon einen Sanogo-Kopfball gerade noch an den Pfosten (46.). Zwölf Minuten später war der Kolumbianer dann ein erstes Mal geschlagen. Weil Petit mit der Hand am Ball war, bot sich Salihovic in bester Position die Freistoßchance. In bekannter Manier schlenzte der Bosnier das Leder perfekt über die Mauer und traf unhaltbar ins rechte Eck - 1:0 (58.).
Umsonst geflogen: Mondragon kann Salihovics Freistoß nicht halten. picture alliance
1899 wollte nachlegen, bot dem FC so aber Räume zum Kontern. Allerdings gingen die Rheinländer bei ihren Gegenangriffen zu unpräzise vor und spielten die Vorstöße nicht konsequent zu Ende. Anders die Hausherren: Ba hatte 20 Meter vor Mondragons Kasten freie Schussbahn und jagte das Leder fulminant zum 2:0 ins rechte Eck (68.).
Damit nicht genug. Die Daum-Elf hatte defensiv große Probleme und wusste sich nicht immer mit fairen Mitteln zu helfen. Mohamad legte den durchgebrochenen Ba als letzter Mann im Strafraum. Kempter zeigte auf den Punkt und schickte den Libanesen mit Rot zum Duschen (78.). Sanogos Versuch, sich per Strafstoß neues Selbstvertrauen zu besorgen, misslang daraufhin allerdings völlig. Der Ivorer schickte Mondragon zwar ins rechte Eck, zielte dann aber links vorbei.
In der Schlussphase spielten beide Mannschaften munter nach vorne, trotz einiger Möglichkeiten vermochten es aber weder die TSG noch Köln, noch etwas am Resultat zu verändern.
Köln empfängt am kommenden Dienstag Hertha BSC Berlin, muss dabei neben Mohamad aber auch auf Novakovic und Pezzoni verzichten, die jeweils ihre fünfte Gelbe Karte sahen. Hoffenheim gastiert am Mittwoch in Bielefeld.