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Hoffenheims unnötiger Fehlstart bringt Schreuder in Rage

2:3 gegen Feyenoord Rotterdam - Weiter ohne Vogt

Hoffenheims unnötiger Fehlstart bringt Schreuder in Rage

War nach der Partie angefressen: Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder.

War nach der Partie angefressen: Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder. imago images

Aus Hoffenheims Trainingslager im spanischen Marbella berichtet Michael Pfeifer

Nach einer ausgeglichenen Startphase übernahm die Mannschaft von Trainer Alfred Schreuder gegen dessen Landsleute die Initiative und ging nach einer schönen Kombination über Ihlas Bebou und Sebastian Rudy durch einen platzierten Flachschuss von Christoph Baumgartner in Führung (30.). Kurz vor der Pause verpasste Andrej Kramaric bei einer Großchance zu erhöhen. Als nach einer guten Stunde die Niederländer gleich siebenmal wechselten, drückten nicht die frischen Rotterdamer, sondern die tags zuvor im Training stark belasteten Hoffenheimer noch mal aufs Gaspedal und gingen völlig verdient mit 2:0 in Führung. Rudy hatte mit einem leicht abgefälschten Distanzschuss getroffen (76.).

Hübner: "Er ist eben ein sehr ehrgeiziger Trainer"

Doch das war nur vermeintlich die Vorentscheidung. Erst leitete Torhüter Philipp Pentke, der für den angeschlagenen Oliver Baumann (Knieprobleme) im Tor stand, mit einem kapitalen Fehlpass Feyenoords Anschlusstreffer durch Luciano Narsingh ein (79.). Derselbe Spieler schloss nur vier Minuten später einen klassischen Konter zum Ausgleich ab. Nachdem Ihlas Bebou die erneute Führung knapp verpasste (86.), schlugen die Niederländer kurz vor Schluss eiskalt zu, aber wieder hatte Hoffenheim ein großzügiges Geschenk verteilt. In zentraler Position war Florian Grillitsch unter Bedrängnis geraten und ausgerutscht. Jens Toornstra fand sich überraschend alleine vor Pentke und lupfte die Kugel zum schmeichelhaften Siegtreffer ins Netz.

Schreuder wird laut

Entsprechend bedient und geladen war die Hoffenheimer Belegschaft. Schreuder geriet über die verpatzte Schlussphase in Rage, wurde ziemlich laut in der Kabine und stapfte danach kommentarlos von dannen. "Er ist eben ein sehr, sehr ehrgeiziger Trainer", erklärte Benjamin Hübner, "aber das sind wir Spieler auch. Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht und auch schön herausgespielte Tore geschossen. Dass wir verloren haben, war total unnötig, es waren individuelle Fehler, die so normalerweise nicht passieren dürfen und sollten. Solange es bei den Testspielen passiert und nicht in der Liga, ist alles gut."

Dabbur noch nicht dabei

Im ersten Test im neuen Jahr verzichtete Schreuder noch auf den erst tags zuvor verpflichteten neuen Torjäger Munas Dabbur, den die TSG für zwölf Millionen Euro vom FC Sevilla verpflichtet hatte. Der Israeli dürfte beim morgigen Test gegen den niederländischen Erstligisten Den Haag sein Debüt für die TSG geben. Am Donnerstag soll dann der Teil des Hoffenheimer Kaders gegen den Vorletzten der niederländischen Liga zum Einsatz kommen, der gegen Hollands Spitzenklub pausierte. Und den Schreuder offenkundig als den aktuell weniger leistungsstarken einschätzt. Dazu zählt wohl nach wie vor auch der vor der Winterpause zurückgetretene Kapitän Kevin Vogt, den Schreuder zuletzt nicht mehr in der Startelf berücksichtigt hatte. Hübner mochte das nicht interpretieren. "Jeder sollte 90 Minuten spielen, morgen können sich wieder andere beweisen. Das kann sich alles sehr schnell ändern."