Langerak rettet gegen Modeste
Hoffenheims Coach Markus Gisdol veränderte seine Startelf nach dem 2:1 gegen Hannover 96 auf zwei Positionen: Beck und Volland kehrten nach abgesessener Gelb-Sperre für Rudy (grippaler Infekt) und Strobl zurück. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp brachte nach dem 2:0 i.E. im DFB-Pokal-Halbfine beim FC Bayern München drei Neue: Kehl, Mkhitaryan und Subotic spielten für Bender (nicht im Kader), Reus (muskuläre Probleme) und Sokratis (Bank).
Die TSG startete aktiv in die Partie, spulte viele Kilometer ab und beschäftigte die Gäste mit einer hoch stehenden Viererkette sowie aggressivem und frühem Pressing. Diese Taktik schmeckte dem BVB gar nicht - in der Anfangsphase fand die Borussia offensiv überhaupt nicht statt. Vielmehr neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld. Die erste Chance verzeichneten dann die Kraichgauer: Volland hatte eine gute Idee und schickte Modeste mit einem Steilpass auf die Reise. Der Stürmer tauchte frei vor Langerak auf, doch der Torwart rettete per Fußabwehr (4.). Ansonsten blieb es in der Anfangsviertelstunde ruhig in den Strafräumen.
Hummels umstrittener Ausgleichstreffer
Der 31. Spieltag
In vielen Zweikämpfen versuchten beide Mannschaften das Pendel auf ihre Seite zu ziehen. Volland gab den nächsten gefährlichen Warnschuss ab (31.), dann sollte der Knoten platzen: Volland setzte sich an der Strafraumgrenze gegen Schmelzer durch, dribbelte bis zum rechten Fünfmetereck und verwandelte von dort mit einem Linksschuss ins linke Eck zum 1:0 (33.).
Ein Nackenschlag für den BVB? Eher ein Weckruf! Nur Sekunden später antwortete Dortmund mit einer Mkhitaryan-Ecke. An der Fünfmeterraumgrenze setzte sich Hummels robust gegen gleich drei (!) Bewacher durch und traf per Kopf zum 1:1 (35.). Trotz alle dem ein umstrittener Treffer: Zunächst setzte sich der Innenverteidiger grenzwertig mit vollem Körpereinsatz durch, dann stand bei seinem Kopfball Aubameyang im Abseits und im Sichtfeld von 1899-Keeper Baumann. Schiedsrichter Dr. Jochen Drees aber gab den Treffer. Fortan kamen die Schwarz-Gelben besser in die Partie und steigerten sich vor allem spielerisch. Dennoch ging es unentschieden in die Pause.
Erst Leerlauf, dann Chancenfeuerwerk
Dortmunds Mats Hummels (2.v.r.) trifft per Kopf, doch Pierre-Emerick Aubameyang (l.) steht im Abseits. imago
Nach Wiederbeginn zielten zunächst Volland (46.) und Kagawa (47.) denkbar knapp vorbei, danach gönnte sich die Begegnung eine längere Leerlaufphase, die vor allem durch leidenschaftliche Zweikämpfe geprägt war. Nach 58 Minuten nahm die Partie dann plötzlich wieder an Fahrt auf - beide Mannschaften fackelten ein regelrechtes Chancenfeuerwerk ab: Für Hoffenheim vergab Modeste einen Alleingang (58.), Szalai bekam zu wenig Dampf hinter seinen Abschluss (60.), Langerak machte einen Patzer mit einer Rettungsaktion gegen Modeste wieder gut (61.) und Roberto Firmino köpfte nach einer Ecke wuchtig an die Latte (62.). Für Dortmund blieb Mkhitaryan aus aussichtsreicher Position hängen (58.) und Aubameyang setzte das Leder im Vollsprint knapp rechts vorbei (64.).
Nach diesen hektischen Minuten bekamen die jeweiligen Defensivreihen die gegnerische Offensive wieder besser in den Griff und es wurde wieder ruhiger. Gute Möglichkeiten streuten die Beteiligten aber weiterhin ein: Modestes Gewaltschuss aus 16 Metern rauschte knapp über den Querbalken (74.). Aubameyang scheiterte nach einem explosivem Antritt an einer Fußabwehr von Baumann (84.).
Baumann rettet gegen Joker Immobile
Der Kampf um Europa blieb also bis zur letzten Minute spannend. Die Borussia hatte den Sieg spät auf dem Fuß: Joker Immobile kam nach flacher Aubameyang-Flanke aus zehn Metern frei zum Schuss, doch Baumann rettete den Kraichgauern mit einer reflexartigen Fußabwehr einen Punkt (88.).
Hoffenheim ist nächste Woche am Samstag (15.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt gefordert. Gleichzeitig genießt Dortmund Heimrecht gegen Hertha BSC.