Nach dem 0:0 in Darmstadt sah Hoffenheims Coach Markus Gisdol keinen Grund für Änderungen an seiner Startelf. Auch Kapitän Schwegler, den zuletzt Probleme am Hüftbeuger plagten, konnte auflaufen.
Der Ausfall von Bargfrede (Knochenhautreizung) zwang Werder-Coach Viktor Skripnik nach dem 2:1 gegen Gladbach zu einem Wechsel: Kroos begann für ihn auf der Sechs. Pizarro, um dessen Rückkehr sich in der vergangenen Woche ein wahrer Hype entfacht hatte, saß bei den Gästen zunächst auf der Bank.
Die Bremer erwischten einen guten Start und gaben schnell den Ton an. Gefährlich wurde es meist nach Standards von Junuzovic. Johansson (8.) und Lukimya (21.) köpften aber daneben.
Die Hoffenheimer fanden in der Offensive kaum statt, Volland, Kuranyi und Uth hingen völlig in der Luft. Immer wieder ermöglichte die TSG den Bremern durch Ballverluste im Spiel nach vorne schnelle Konter, die die Gäste jedoch nicht konsequent abzuschließen wussten. Ein Schuss von Junuzovic, der knapp rechts vorbeistrich, war noch die beste Chance (27.).
Der 4. Spieltag
Kurz vor der Pause gelang den Bremern die verdiente Führung: Von Ujah sprang der Ball im Sechzehner dem ständigen Gefahrenherd Junuzovic vor die Füße. Der Österreicher ließ sich nicht zweimal bitten und schloss platziert ins rechte Ecke ab (45.).
Gisdol reagierte auf die leblose Vorstellung seiner Elf und brachte mit Schmid und Debütant Vargas (für Zuber und Kuranyi) zwei neue Kräfte. Und dem Chilenen gelang ein traumhafter Bundesliga-Einstand: Von Uth in Szene gesetzt schloss er im Strafraum eiskalt ab - 1:1 (49.). Ein Weckruf für die Hoffenheimer, die jetzt viel gefährlicher agierten als im verschlafenen ersten Durchgang. Schär (55.) und Volland (58.) zwangen Werder-Torhüter Wiedwald zu ersten Paraden.
Traf bei seinem Bundesliga-Debüt nach nur wenigen Ballkontakten: Eduardo Vargas. picture alliance
In der Folge verflachte die Partie allerdings. Die Bremer standen nun tief und lauerten auf Konter, die 1899 ihnen aber kaum noch ermöglichte.
In der 82. Minute war es dann so weit: 1226 Tage nach seinem letzten Einsatz im Werder-Trikot feierte Pizarro sein Bundesliga-Comeback. Und die Hereinnahme des Peruaners für den defensiveren Ulisses Garcia verlieh den Bremern tatsächlich noch einmal einen Schub. Schär verhinderte die Märchen-Rückkehr noch, als er nach Pass von Bartels im Strafraum vor dem einschussbereiten Pizarro klärte (84.).
In der zweiten Minute der Nachspielzeit jubelte Werder dann aber doch noch: Nach einem langen Ball von Santiago Garcia verschätzte sich Süle. Statt selbst abzuschließen ging Pizarro im Sechzehner ins Duell mit zwei Verteidigern und legte irgendwie noch quer zu Ujah, der den Ball zum 2:1 ins Tor stocherte. Junuzovic setzte mit seinem zweiten Tor wenig später sogar noch einen drauf.
Hoffenheim, das erstmals mit vier sieglosen Spielen in eine Bundesliga-Saison startete, eröffnet den kommenden Spieltag am Freitag (20.30 Uhr) in Mainz. Die Bremer, die durch den Sieg auf Rang fünf kletterten, empfangen den FC Ingolstadt 04.