Hoffenheims Trainer Markus Gisdol vertraute trotz der 1:2-Auftaktpleite bei Bayer 04 Leverkusen auf exakt dieselbe Startformation.
Bayern-Coach Pep Guardiola veränderte sein Team gegenüber dem 5:0-Sieg gegen den Hamburger SV auf einer Position: Götze stand für Lewandowski in der Anfangself, spielte im Mittelfeld, während Müller in die Spitze rückte.
Neun Sekunden bis zum 1:0!
Das Duell startete mit einem echten Paukenschlag! Bayern spielte an, Alabas Querpass in der Abwehr auf Boateng war ungenau und lief ins Leere. Volland war hellwach und tunnelte Neuer aus 16 Metern zur Führung. Neun Sekunden waren da gerade gespielt - genauso lange hatte Bellarabi in der vergangenen Saison in Dortmund beim 2:0 gebraucht.
Der FCB war angeknockt, der Schock des frühen Gegentors spürbar, Pass- und Kombinationsspiel in der Folgezeit zunächst ungewohnt fehlerhaft. Hoffenheim begegnete dem Rekordmeister wie von Gisdol angekündigt "aktiv", presste in der Folge aber nicht stetig, sondern situationsbedingt.
Die Guardiola-Elf fand sich nach zehn Minuten besser zurecht, vor allem Costa war ein Aktivposten, scheiterte aber zuerst an Baumann (10.) und kurz danach am Außennetz (13.). Dennoch tat sich der FCB, dessen Ballbesitzquote nun hochschnellte, ungeheuer schwer, gegen einen mit hoher Laufintensität die Räume gut verdichtenden Gegner durchzukommen. Die auf Konter lauernden Kraichgauer, die nach der Blitzführung im ersten Durchgang ohne weitere Gelegenheit blieben, doppelten meist den ballführenden Akteur, waren sehr bissig in den Zweikämpfen.
Müller nimmt Anlauf: 30., 33., 41. - 1:1!
Es dauerte eine halbe Stunde bis zur nächsten Ausgleichschance: Baumann lenkte Müllers Kopfball mit einer Glanztat über den Balken (30.). Wenig später hatte der Keeper Glück, dass Müllers frecher Versuch aus ganz spitzem Winkel nur am Außenpfosten landete (33.).
Beim dritten Anlauf klappte es dann für den Nationalspieler: Costa kam gegen Kaderabek zur scharfen Flanke, Baumann lenkte das Leder zur Seite. Dahinter stand Müller da, wo man stehen muss, und bugsierte den Ball aus vier Metern mit dem rechten Oberschenkel ins Netz - der Ausgleich (41.).
Dasselbe Strickmuster hätte dem Rekordmeister Sekunden vor dem Kabinengang fast noch die Führung beschert, aber Götze und Müller verpassten Costas Hereingabe knapp (45.).
Der 2. Spieltag
Bei den Bayern hatte Benatia mit einer Oberschenkelblessur nach 36 Minuten gegen Rafinha ausgewechselt werden müssen, weitere Wechsel waren mit Wiederanpfiff nicht zu verzeichnen. Hoffenheim gestaltete die Anfangsphase der zweiten 45 Minuten etwas ausgeglichener, presste oft früh, die erste Möglichkeit aber hatte Costa nach Götze-Solo (52.).
Guardiola justierte sein Team mit Thiagos Einwechslung neu - der Spanier kam für Robben (59.). Die Kraichgauer kamen trotz mehr Präsenz in der gegnerischen Hälfte als im ersten Durchgang nicht zu Abschlüssen, die klareren Aktionen hatte der Rekordmeister. Nach Flanke von Costa, mit seinem fulminantem Antritt kaum zu verteidigen, klärte Süle vor dem einschussbereiten Vidal (62.), der wenig später nur die Latte traf (66.). Lewandowski kam für Lahm (67.), scheiterte wenig später an Baumann, und Müller schoss in derselben Minute vorbei (70.).
Boateng fliegt, Polanski verzweifelt am Pfosten, Lewandowski trifft
1899 setzte vereinzelt Nadelstiche. Einer davon hätte in die erneute Führung münden können, als Boateng zunächst Volland foulte, verwarnt wurde und bei dem folgenden Freistoß nach Handspiel die Ampelkarte sah - und der TSG per Elfmeter die Großchance zum 2:1 ermöglichte: Polanski trat an, Neuer roch aber den Braten und war im richtigen Eck, das Leder landete am Pfosten (74.)!
Ob sich in Unterzahl die Münchner mit dem Remis zufrieden geben würden? Klare Antwort nach Uths Flachschuss rechts vorbei (80.) - nein! Baumann verhinderte gegen Lewandowski zweimal das 1:2, bei Müllers nachfolgendem Kopfball rettete der Pfosten (88.). Eine Energieleistung Costas brachte dann aber doch den Siegtreffer der Gäste: Der Brasilianern sprintete am rechten Flügel erst an Kim, dann an Polanski vorbei, und Lewandowski war Nutznießer seines Rückpasses und schoss aus acht Metern ins linke Eck (90.).
Der Pole hatte damit seinen zehnten Treffer gegen Baumann erzielt - mehr als gegen jeden anderen Keeper. Und die Bayern feierten schließlich den elften Sieg gegen Hoffenheim im 15. Spiel bei drei Unentschieden.
Die TSG Hoffenheim ist nächsten Samstag (15.30 Uhr) beim SV Darmstadt 98 zu Gast, am Abend (18.30 Uhr) empfängt der FC Bayern die Werkself aus Leverkusen zum Topspiel in der Allianz Arena.