Bundesliga

Kommentar zum Re-Start: Höchste Disziplin ist das Gebot der Stunde

Kommentar von kicker-Chefredakteur Rainer Franzke

Höchste Disziplin ist das Gebot der Stunde

Zeigt der Fußball ohne Zuschauer ein neues Gesicht?

Zeigt der Fußball ohne Zuschauer ein neues Gesicht? picture alliance

Alle sind nach dem Go für "Geisterspiele" nun gefordert, um diese Saison sportlich über die Ziellinie zu bringen. Jeder Spieler gleichermaßen wie jeder Fan. Ein Schulterschluss der besonderen Art ist gefragt: Höchste Disziplin ist das Gebot der Stunde. Jene Disziplin, die von einer deutlichen Mehrheit in diesen Krisenmonaten gezeigt wird und ausschlaggebend auch für den Re-Start des Fußballs ist.

Disziplin unter Zurückstellung eigener Interessen wird schon den Vertretern der Klubs und des DFB abverlangt, wenn es in der Telefonkonferenz am Donnerstag um den Termin für den Re-Start und die Gestaltung des Spielplans (Bundesliga, Pokal) geht.

"Fall Kalou" als letzte Lehre

Höchste Disziplin, von Bundestrainer Joachim Löw häufig eingefordert, sollten sich die Trainer und die Spieler verordnen. Ob nun in acht Tagen, zwei oder drei Wochen der Wiederanpfiff erfolgt - die Voraussetzungen werden für alle gleich sein. Jammern darüber, dass der eine oder andere Klub einen oder zwei Tage früher mit dem Mannschaftstraining begonnen haben, sind lächerlich. Den Spielern muss der "Fall Kalou" eine letzte Lehre gewesen sein. Um der oft zitierten Vorbildfunktion tatsächlich mal gerecht zu werden, haben sie bei der Einhaltung der Bestimmungen in dieser Krise beispielhaft voranzugehen.

Bierselige Runden verbieten sich

Mit Disziplin der Millionen Fußballfans kann der Schulterschluss gelingen. Bierselige Runden und Posts mit jubelnden Anhängern bei den Übertragungen der Geisterspiele verbieten sich selbstredend.

Den sauren Apfel "Geisterspiele" teilen alle Genannten. Aber vielleicht erleben wir eine neue Form des Spiels. Ohne widerwärtige Rudelbildung, ohne ständiges Reklamieren nach Schiedsrichterentscheidungen und Simulieren nach Zweikämpfen, ohne tobende Trainer und Sportdirektoren. Das "eigene" Publikum kann man vor leeren Rängen darüber jetzt nicht stimulieren, was seit jeher ein Ziel der Trickser und Täuscher unter den Spielern war.

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