Personal: Der neue Hertha-Coach Falko Götz nahm gegenüber der 0:1-Niederlage in Cottbus sechs Veränderungen vor. Kiraly, Alves, Preetz, Simunic, Dardai und Hartmann standen in der Anfangsformation für Fiedler, Sverrisson, Tretschok, Daei (alle auf der Bank), Maas (nicht im Kader) und Rehmer (Wadenverhärtung). Bei Stuttgart erhielt Tiffert zunächst den Vorzug vor Hleb.
Taktik: Götz setzte wieder auf die Vierer-Abwehrkette, vor der Dardai sich um Balakov kümmerte. Marcelinho agierte diesmal hinter den drei Spitzen ohne Deckungsaufgaben. Wenn Preetz sich defensiven Aufgaben widmete, rückte Alves in die Mittelstürmerposition. Auch Stuttgart mit einer Vierer-Abwehr-Kette, in der die drei Hertha-Angreifer übergeben wurden. Soldo und Meißner waren die defensive Absicherung für Balakov.
Spielverlauf: Die Nervosität bei den Herthanern war anfangs nicht zu übersehen. Fehlpässe unterbrachen immer wieder die Aktionen. Erst Marcelinho mit dem direkt verwandelten Freistoß brachte mehr Ruhe ins Spiel. Beinlich sorgte für den Ballnachschub, doch vor allem Alves verdarb viel mit seinem übertriebenen Eigensinn, auch Goor gelang nicht viel. Doch der VfB wusste aus der Unruhe der Berliner kein Kapital zu schlagen. Nur Seitz sorgte mit Einzelaktionen für ein wenig Gefahr. Ganea als zentrale Spitze konnte sich kaum in Szene setzen. Der nach einer knappen Stunde eingewechselte Hleb brachte zwar etwas mehr Schwung in die Aktionen, doch nach dem berechtigten Feldverweis von Abwehrchef Bordon sanken die Chancen der Schwaben auf ein Minimum, auch wenn sie in Unterzahl den Berlinern spielerisch gleichwertig waren. Preetz hatte in der Schlussphase sogar noch drei Chancen, doch der Hertha-Kapitän, der ein enormes Pensum absolvierte, konnte den Torbann ein weiteres Mal nicht brechen.
Fazit: Ein in dieser Höhe verdienter Sieg der kampfstarken Berliner gegen eine in der Offensive zu zaghafte und zu umständliche Stuttgarter Elf.
Von Jürgen Nöldner