Bundesliga

SPIELBERICHT

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Bei den Berlinern feierte Kjetil Rekdal nach dreimonatiger Verletzungspause sein Comeback als Libero. Van Burik rückte dafür wieder auf den Manndecker-Posten, während Herzog zunächst auf die Bank mußte. Im Mittelfeld entschied sich Röber nach dem Ausfall von Veit (Fieber) überraschend für Roy als zusätzliche Offensiv-Variante, während außen erwartungsgemäß Mandreko für Dinzey spielte. Die Stuttgarter waren indes kaum wieder zu erkennen - zunächst allein in personeller Hinsicht. Aus der VfB-Elf vom letzten Heimspiel gegen die Bayern standen in Berlin ganze fünf Spieler noch auf dem Platz. In der Abwehr bekam Schneider den Vorzug vor Spanring. Mit Balakov, Soldo und Yakin fehlte verletzungsbedingt das komplette zentrale Mittelfeld. Lisztes, Endreß und Schwarz sollten, konnten diese Lücke aber in keiner Phase schließen. Vorne rückte Hagner für Ristic in die Spitze. Mit diesen zahlreichen Umstellungen allein läßt sich der katastrophale Auftritt der Schwaben allerdings kaum entschuldigen. Von Verlaat, der zu langsam wirkte und wenig Engagement zeigte, über den offenkundig lustlosen oder schlichtweg indisponierten Schneider bis hin zum komplett überforderten Mittelfeld gab es niemanden, der den Offensivschwung der Hertha hätte bremsen können. Die Berliner setzten immer wieder geschickt ihre Spitzen Preetz und Tchami ein, wobei letzterer mit seiner Zweikampfstärke und Laufarbeit seine bisher stärkste Partie bot. Dabei wirkten die Berliner keineswegs immer sattelfest. Sverrisson zeigte hinten leichte Unsicherheiten, Tormann Kiraly sorgte mit zwei Fehlpässen zudem für Aufregung. Doch es gab keinen Gegner, der dies hätte ausnutzen können. Bis auf eine einzige Tormöglichkeit durch Hagner versagte die VfB-Kreativ-Abteilung total. Statt dessen führten Stellungsfehler (Schneider beim ersten Tor) oder Fehlpässe (Lisztes beim zweiten) zum Anfang vom Ende der Schwaben, bei denen die Grenze zwischen Lust- und Hilflosigkeit zuweilen nicht immer so ganz deutlich zu erkennen war. Ganz anders die Herthaner, die mannschaftlich geschlossen auftraten und im Spielaufbau von Rekdal ausgehend über Roy und Arnold eine klare Linie besaßen. Röbers Schachzug mit Roy zahlte sich aus. Hertha agierte, ließ den VfB an der Stätte seines Pokaltriumphes vor einem Jahr nur reagieren. Der 3:0-Endstand war letztlich sogar noch schmeichelhaft.