Personal: Zwei Änderungen auf beiden Seiten: Nach dem 0:0 in Stuttgart brachte Hertha-Trainer Röber Alves und Sverrisson an Stelle von Dardai und Hartmann. Bei den Löwen kamen nach dem 1:0- Sieg gegen Nürnberg Agostino für Max und Wiesinger für den verletzten Mykland (Innenbanddehnung im Knie) ins Team.
Der 6. Spieltag auf einen Blick
Taktik: Berlin versuchte es mit einer sehr offensiven Grundformation. Van Burik und Sverrisson verteidigten ohne Absicherung Mann gegen Mann, situationsbedingt ließ sich Maas zurückfallen. Im Mittlfeld, wo sich meist Schmidt um Häßler kümmerte, waren in Deisler und Marcelinho gleich zwei Kreativspieler aufgeboten. Die Gäste spielten in der gewohnten 3-5-2- Formation und konsequenter Manndeckung (Pfuderer gegen Preetz, Riseth gegen Alves, Hoffmann gegen Deisler und Borimirov gegen Marcelinho).
Analyse: Trotz der offensiven Grundausrichtung verstanden es die Gastgeber nicht, die Münchner zwingend unter Druck zu setzen. Viel zu umständlich geriet das Aufbauspiel, weil zu wenig Bewegung ohne Ball in der Mannschaft war und der fleißige Deisler zu wenig Unterstützung erhielt. Auch über die Flügel ging zu wenig und allein rechts über Rehmer. Unpräzises Passspiel verhinderte obendrein Kombinationsfluss.
Die Löwen zogen sich nach einer starken Anfangsphase zurück und beschränkten sich auf Spielkontrolle, waren aber mit gelegentlichen Kontern zunächst gefährlicher als die Hausherren. Folgerichtig ging München nach Häßlers schönem Pass in Führung. Erst durch das Eigentor von Tapalovic, den Trainer Lorant als Bewacher für Marcelinho brachte (Borimirov rückte auf die rechte Außenbahn), kam Berlin wieder ins Spiel zurück. Eine Standardsituation nutzten die ansonsten einfallslosen Herthaner schließlich zum Siegtreffer.
Fazit: Verdienter Sieg für das letztlich aktivere Team gegen 1860 München, das zu selten und zu zaghaft den Vorwärtsgang einlegte.
Von Martin Messerer und Steffen Rohr