Interimstrainer Falko Götz stellte sein Team nach dem 3:0-Auswärtssieg bei 1860 München auf zwei Positionen um: Für Marx und den Gelb-gesperrten Schmidt standen Goor und der wiedergenesene Rehmer (Wadenzerrung) in der Anfangsformation. Der Belgier bildete mit Preetz und Alves eine Dreier-Sturmreihe. Lauterns Team-Manager Brehme musste nach dem 2:1-Erfolg gegen Nürnberg auf den gesperrten Basler (fünfte Gelbe Karte) und auf den angeschlagenen Georg Koch verzichten. Dafür rückten Bjelica und Weidenfeller in die Mannschaft. Außerdem spielte Strasser für Dominguez.
Die Berliner bauten von Beginn an Druck auf das Tor von Weidenfeller auf. Motiviert und mit gutem Kombinationsspiel drängten die Hauptstädter die Pfälzer in ihre Hälfte. Bereits in der 13. Minute wurden die Bemühungen der Götz-Elf belohnt: Nachdem West Alves im Strafraum umgerissen hatte, gab Schiedsrichter Keßler Elfmeter. Marcelinho knallte das Leder in die obere linke Torecke zum 1:0. Weiterhin blieben die Berliner am Drücker und hatten gute Möglichkeiten durch Goor und Preetz (15. und 18.). Die lange Verletzenliste der Lauterer wurde in der 24. Minute um einen weiteren Namen verlängert, als Lincoln verletzt ausfiel (für ihn kam Grammozis). Die Brehme-Elf hatte große Abstimmungsprobleme, vor allem in der Defensive. Trotzdem erspielten sich die Mannen aus Kaiserslautern zwei gute Chancen durch Grammozis und Lokvenc in der 30. Minute. Als die Pfälzer Mut schöpften, erzielten die Berliner das 2:0: Alves setzte sich gegen West durch, schoss diesen jedoch an. Goor schaltete am schnellsten und schob aus zehn Metern ein. Die Gastgeber ließen nicht locker und setzten noch einen drauf: Der überragende Alves, den die Lauterer nie unter Kontrolle brachten, spielte den Ball flach von der linken Seite zu Preetz. Der Kapitän legte sich den Ball vor und erzielte das 3:0. Doch den Gästen gelang mit dem Pausenpfiff noch der Anschlusstreffer: Einen langen Pass von Hristov vollendete Klose aus zehn Metern in das rechte obere Toreck. Insgesamt zeigte sich Lautern zu schwach und zu heterogen, um mit den Hauptstädtern mithalten zu können.
Im zweiten Durchgang dasselbe Bild: Die alte Dame dominierte den müde wirkenden FCK, der zu viele Abspielfehler fabrizierte. Einen solchen konnte Alves in der 53. Minute nicht nutzen. Aber sieben Minuten später stellte Berlin den alten Abstand von drei Toren wieder her: Beinlich spielte den Ball auf Alves, der aus 16 Metern schoss. Weidenfeller ließ das Leder abtropfen, und Preetz staubte zum 4:1 ab. In der 69. Minute erhöhte Marcelinho, der munter aufspielte und eine gute Leistung zeigte, auf 5:1: Nach einem Preetz-Kopfball an die Latte reagierte der Brasilianer am schnellsten und machte das fünfte Tor. Natürlich spielten die Berliner in der Folgezeit defensiver und wollten das Spiel sicher nach Hause bringen. Dies gelang ihnen auch, da Kaiserslautern nie richtig gefährlich werden konnte vor dem Tor von Kiraly.
Berlin präsentierte sich mit einer geschossenen, intakten Mannschaft und spielte befreit auf. Die beiden Brasilianer Alves, der vier Tore vorbereite, und Marcelinho, der zwei Mal traf, sowie Kapitän Preetz, der ebenfalls im Doppelpack traf, waren die Matchwinner des Nachmittags. Dies war der höchste Saisonsieg und die Bilanz des neuen Trainers Götz beträgt neun Punkte in drei Spielen. Kaiserslautern konnte die vielen Verletzten nicht kompensieren und ging sang- und klanglos in der Hauptstadt unter.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend