Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Hertha-Trainer Jürgen Röber ließ die Erfolgself aus dem letzten Spiel vor vierzehn Tagen in Duisburg (1:0) unverändert. Beim Spitzenreiter stürmte Rische für den abwesenden Kuka (Nationalelf), in der Abwehr erhielt Schäfer den Vorzug vor Koch. Aber der FCK-Coach nahm auch eine taktische Umgruppierung vor. Buck besetzte die linke Außenbahn, Wagner rückte dafür auf die halbe Position, Ratinho agierte ganz rechts. Das schnelle Führungstor durch Karl war Wasser auf die Mühlen der Berliner. Kämpferisch bis unter die Haarspitzen engagiert, beeindruckten sie die Lauterer enorm. Vor dem sicheren Abwehrchef Rekdal, dessen Pässen diesmal aber oft die Genauigkeit fehlte, ließen Schmidt und Sverrisson dem "zweiten Sturm" des FCK mit Rische und Hristov kaum zum Zuge kommen. Karl, Arnold, Veit wirkten weitaus energischer und vor allem siegeswilliger als ihre Gegenspieler Sforza, Wagner und Roos. So gefiel sich der Tabellenführer über weite Strecken in der trügerischen Ruhe, mit Alibi-Querpässen das Spiel zu kontrollieren, doch damit bereitete er Hertha keine großen Kopfschmerzen. Denn in Richtung Tor setzte die Einfallslosigkeit ein. Nur der wendige Buck mühte sich redlich, doch vor dem Gehäuse war er auch mit dem Latein am Ende. Die Herthaner gewannen im Mittelfeld fast alle Zweikämpfe, weil sie geistig frischer wirkten, die Absicht, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. konsequent umsetzten. Der schnelle Konter als Erfolgsrezept gegen eine unsichere Lauterer Abwehr (Schäfer, Kadlec) sorgte für Chancen, doch da fehlte es dann an Konzentration (Karl), am genauen Finalpaß (Arnold) oder an technischer Sicherheit (Dardai). Rehhagel versuchte mit der Einwechslung von Reich, der die linke Seite übernahm, dafür ging Buck nach rechts, Ratinho spielte zentraler, für Druck über die Flügel zu sorgen, doch der Erfolg blieb aus. Die Lauterer hatten ihre sonstigen Tugenden in der Kabine gelassen, ihnen spukte offenbar noch die 0:2- Niederlage im April in Berlin aus dem gemeinsamen Zweitligajahr im Kopf herum. Jedenfalls fanden sie sich vorzeitig mit der Niederlage ab, fehlte es nahezu gänzlich am Aufbäumen. Ganz anders die Berliner. Kein Weg war ihnen zu weit, kein Zweikampf zu viel. Preetz lauerte unter den konsequenten Bewachung von Schjönberg ungerührt auf die eine Torchance und nutzte sie dann folgerichtig resolut zu seinem sechsten Saisontreffer. Am Sieg der Berliner gab es keine Abstriche zu machen, auch nicht angesichts einer unzureichenden Gegenwehr.